Rezension zu „Die Duftapotheke (1)“ von Anna Ruhe – So dufte gestaltet, nicht nur für klein, sondern auch für groß

Hallo miteinander,

nachdem die Leserunde zu Anna Ruhes neuem Abenteuer beendet ist, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, als persönlichen Abschluss eine Rezension zu verfassen. Gern verlinke ich eure Rezensionen, schreibt mir einfach.

Ein atmosphärisches Abenteuer mit so liebevoll gestalteten Details

Allgemein:

„Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft“ ist der 1. Band einer Kinderbuchreihe der Autorin Anna Ruhe. Veröffentlicht wurde das Hardcover im Januar 2018 durch den Arena – Verlag, bei dem unter anderen auch „Seeland – Per Anhalter zum Strudelschlund“ der Autorin erschienen ist. In ihrem neuesten Werk taucht der Leser mit der dreizehnjährigen Luzie in die Geheimnisse der Villa Evie ein. Denn Luzies Familie, die Alvensteins, sind in die charmante Bruchbude im Nirgendwo eingezogen. Anfangs nicht gerade darüber begeistert, packt es Luzie dann doch, die Villa mit ihrem kleinen Bruder Benno und dem Nachbarsjungen Mats zu erkunden. Sie will wissen, warum es überall so merkwürdig riecht, wie tausend Gerüche und doch anders. Woher kommt das? Hat der mürrische Gärtner des riesigen Gewächshauses etwas damit zu tun? Welches Geheimnisse birgt das alte Gebäude?

Mein Bild:

Für mich war schon Ende letzten Jahres klar, dass ich dieses Schmuckstück unbedingt im Bookshelf stehen haben möchte. Schon allein das Cover mit einer Illustration der Diplom-Designerin Claudia Carls ist ein Kunstwerk, das seinesgleichen sucht. Noch dazu kommen die knalligen Farben und geprägte Silberpünktchen, die das Buch zum Leuchten bringen. Wundervoll, genau wie der Inhalt, der neben der Geschichte noch mehr Illustrationen zu bieten hat.

Meine Erwartungen waren hoch, da die Autorin selbst Mutter ist und das Buch für Kinder ab 10 Jahren geeignet sein soll. Und Kinder in diesem Alter brauchen Spiel, Spaß und… ein mitreißendes Abenteuer!

Unsere Protagonistin, die dreizehnjährige Luzie, führt mich aus der Ich-Perspektive durch das über 260 Seiten dicke Buch. Ich mochte sie von Anfang an. Eingangs noch schüchtern und etwas sauer darüber, dass sie von der Großstadt ins Dorf ziehen musste, packt sie schnell die Neugier und andere Charaktereigenschaften treten hervor: Ehrlichkeit, Cleverness und ein Verständnis, das man in diesem Alter nicht erwartet, machen es mir leicht ihr zu folgen. Anna Ruhe hat eine spielerische Mischung zwischen jugendlichen Sprachstil und dem „normalen“ Umgangston gefunden – eine ideale Kombination zum Vorlesen oder um einfach selbst durch die Seiten zu fliegen.

Auch wird die Familie charmant beschrieben. Frau Alvenstein, die in ihrer Leidenschaft für alte Dinge aufgeht und ihr Mann, der jeglichen Spaß mitmacht und das Familienleben koordiniert. Von einer klassischen Rollenverteilung kann man hier nicht ausgehen, aber das wäre auch langweilig. Mein absoluter Favorit ist allerdings Benno, Luzies fünfjähriger Bruder. So etwas drolliges erlebt man nicht alle Tage. Offen, freundlich und tapfer folgt der Kleine seiner großen Schwester in ungeahnte Abenteuer. Ich habe so oft gelächelt, als er Dinge berührt, die er nicht berühren soll oder einfach den Nachbarsjungen fragt, ob er nicht mit ihm spielen möchte. Ja, Benno erobert definitiv die Herzen aller. Selbst das des skeptischen Nachbarsjungen Mats, der sich wie manch anderer auf dem Grundstück der Villa geheimnisvoll gibt.

Natürlich erahnt man schnell, dass die Kinder zu einem Team zusammenwachsen, um die Geheimnisse der viktorianischen Villa Evie zu erkunden. Die Autorin hat wirklich brillant den roten Faden um das Setting gestrickt. Und die Düfte. Es riecht erdig, nach Minze oder Rosen, ganze Duftmixe werden erwähnt, die bei den Protagonisten und dem Leser Erinnerungen hervorrufen oder Fragen nach der Herkunft stellen. Gezielt wurden vielfältige Bilder in meinem Kopf gesetzt, während die Kinder das Haus samt historischen Inhalt auf den Kopf stellten. Stück für Stück näherten sie sich dem Ziel: Die Duftapotheke, ebenso wie dem Grund für diesen außergewöhnlichen Ort.

Schlussendlich ist es die Kombination aus einer zauberhaften Schatzsuche in einer verfallenden Villa und einem Rausch durch Zeit und Duft, die mich die Duftapotheke nicht so schnell vergessen lassen. Das Ende lässt nichts offen, doch der Leser erahnt, welche Ideen im 2. Band umgesetzt werden könnten.

Fazit:

Ein Abenteuer mit Schatzsucheratmosphäre und entzückenden Charakteren. So schnell vergisst man die Duftapotheke nicht.

5 von 5 Pfoten

Kennt ihr andere Geschichten von Anna Ruhe? Seid ihr Fans? Mögt ihr Illustrationen und „Handschriftliches“ in Büchern?

Viele Grüße Tina (& Diego)

P.S. Ihr habt die gemeinsame Leserunde von Piglet an her Books und mir verpasst? Kein Problem, folgende Beiträge könnt ihr gern nachverfolgen: Die Villa Evie, Die Welt der Düfte, Die Alvensteins, Die Duftapotheke.

 

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