Blick ins Buch - Bücher, die ich als Kind gern schon gekannt hätte

Blick ins Buch – Bücher, die ich als Kind gern schon gekannt hätte

Hallöchen bookish People,

ich melde mich aus dem Krankenlager, genauer gesagt aktuell von der Couch. Gerade geht es mir einigermaßen Dank des Einflusses von Medikamenten. Corona scheint es nicht zu sein (lt. den Tests der letzten Tage), aber ne bittere Erkältung und ich bin wirklich sehr weinerlich. Umso besser ist es, wenn ich mich ablenken kann und nicht vor mich hin starre, dattle, ok, lesen ist in Ordnung, das geht auch.

Der liebe Andreas von „Leselust“ hat mich auf Instagram getaggt bei einer kleinen Challenge mitzumachen. Zu Ehren des Welt-Kinder-Tages, der diese Woche Einzug hielt, stellte Andreas 4 Kinder- und Jugendbücher vor, die ihn seit seiner Kindheit begleiten und deren Helden seinen Alltag erträglicher machten.

Mir gefiel die Idee, nur leider habe ich tatsächlich keins der Bücher aus meiner Kindheit im Regal stehen. Ich war als Kind großer Sachbuch-Fan. Mochte Bücher über Tiere und auch Kinderlexika. Doch ich wurde älter und die Bücher gingen auf die nächste Generation über. Das ist ok. Meine Erinnerungen bleiben schließlich. Andreas erlaubte mir, einfach Bücher zu nehmen, die ich jetzt im Regal stehen habe. Gesagt, getan. Ich habe mir 4 Kinderbücher rausgesucht, von denen ich mir wünschte, sie schon als Kind gelesen zu haben.

„Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ von Michael Ende

Blick ins Buch - Bücher, die ich als Kind gern schon gekannt hätte

Michael Ende ist jedem ein Begriff, allerdings haben sich seine Geschichten erst in den letzten Jahren in mein Leben geschlichen. Mit Erfolg. Eine davon ist die des Wunschpunsches. Ich finde, das Buch und Hörbuch ganz wunderbar dazu geeignet sind, um sich den Silvestertag noch etwas schöner zu machen. Denn es spielt genau an diesem Abend. Einen Abend, der für einen bösen Zauber und einer Geldhexe nicht gut ausgehen wird, wenn sie ihre jährlichen Ziele an Bosheit, Gemeinheit, Zerstörung und Vergiftung an unseren Planeten nicht erreichen. Denn ihr teuflischer Auftraggeber gibt ihnen nur noch bis Mitternacht Zeit. Das unmögliche Ziel scheint durch den Punsch wieder näher zu rücken. Doch wer stellt sich ihnen entgegen? Ein Rabe und ein Käterchen, Spione der Tiere. Ich bin großer Fan dieser Geschichte, die ich mir als Kind bestimmt hätte vorlesen lassen. Witz, Charme, Spannung und Michael Endes Liebe fürs Detail machen die rund 240 Seiten zu einem kleinen, zudem illustrierten, Meisterwerk. Natürlich steckt dahinter eine Botschaft, die nicht aktueller sein könnte. Kurz gesagt: Achte auf deine Umgebung, schütze das, was dir geschenkt wird, wir haben nur diesen einen Planeten. Das Hörbuch wird übrigens von Christoph Maria Herbst gesprochen, der glatt Rufus Beck Konkurrenz machen kann.

„Momo“ von Michael Ende

Blick ins Buch - Bücher, die ich als Kind gern schon gekannt hätte

Zeitlos. Und wieder Michael Ende. Über „Momo“ haben Celina und ich bereits hier etwas geschrieben. Ich denke, dass dieses Buch reifer ist als „Der Wunschpunsch“ und daher eher zum selbst lesen als zum Vorlesen geeignet ist. Der Kern der Geschichte ist ein elternloses Kind, dass von einer kleinen Gemeinde aufgenommen wird, Freunde findet, das Leben mit allerlei Fantasterei genießt und vor allem sich Zeit nimmt zuzuhören. Manchmal reicht nämlich schon das, um Probleme aus der Welt zu schaffen. Dieses Kind bringt mit seiner Ausstrahlung so viel Ruhe und Zuneigung mit sich, dass es kaum zu glauben ist, dass genau das zerstört wird. Denn graue Herren zeigen sich von jetzt auf gleich und regen die Menschen an Zeit zu sparen statt sie zu „vergeuden“. Die Handlung ist ein Sinnbild dafür, dass Leben zu genießen, zuzuhören, sich die Zeit zu nehmen, uns bleibt schließlich nur dieses Leben. Ich empfinde die Erzählweise sehr wortgewaltig und habe mir viele Zitate aufgeschrieben, die ganz simpel Werte wie Offenheit, Freundlichkeit, Selbstlosigkeit und Freude wiedergeben, auf die sich jeder berufen kann. Natürlich zeigt der Autor fantasievoll auf, was passiert, wenn man viel Zeit spart. Man verliert sich selbst. Seid also aufmerksam und achtet auf euch und eure Mitmenschen.

„Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler

Blick ins Buch - Bücher, die ich als Kind gern schon gekannt hätte

Über diesen Klassiker habe ich bereits hier einige Worte verloren. Ich mag die Idee der guten Hexe, die anderen Menschen gegenüber offen ist, genauso wie andere Menschen offen mit ihr umgehen. Akzeptanz ist nur ein Thema unter ihrer Art. Warum soll sie denn eine böse Hexe sein, wenn gut sein doch genauso toll ist? In dieser Geschichte begleitete ich die kleine Hexe auf verschiedene Abenteuer, die sie in 1 Jahr erlebte. Diese Zeit musste sie auch nutzen, um zu einer richtig guten Hexe zu werden. Denn nur dann darf sie zur Walpurgisnacht mit den anderen Hexen über den Hexentanzplatz fliegen. Ich mochte die einfache Art der Erzählweise, die zum Vorlesen geeignet ist. Auch die krakeligen Illustrationen verströmen etwas Liebevolles. Ich konnte die kleine Hexe und ihren Raben Abraxas nur gern haben.

„Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd“ von Charlie Mackesy

Blick ins Buch - Bücher, die ich als Kind gern schon gekannt hätte

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes, obwohl ich es in einer halben Stunde durchgelesen habe. Es ist mehr ein Bilderbuch, weil der Autor mehr mit Bildern als mit Worten anfangen kann. Doch fast jeder Szene sind kurze Dialoge oder Sätze beigefügt, die eine Fülle an Emotionen auslösen und mir kurzzeitig die Tränen in den Augen trieben. Das ist nicht nur ein Kinderbuch, sondern für uns alle. Die Illustrationen wirken wie mit Füller gemalt, meist in schwarz auf weiß, auch der Text ist handschriftlich verfasst. Selten bekomme ich so etwas Persönliches in die Hand, denn der Autor lässt bereits in seiner Einleitung tief blicken. Im Buch begegnete ich zunächst einen Jungen, der wiederum mit einem Maulwurf befreundet ist. Im Laufe der Zeit gesellen sich noch ein Fuchs und ein Pferd dazu. Ich gebe offen zu, die Assoziation mit Winnie the Puu bleibt hier nicht aus. Die Ähnlichkeiten sind naheliegend. Trotzdem hat Charlie Mackesy etwas Eigenes geschaffen, das inspiriert, bestärkt, motiviert, dir sagt, dass du Hilfe annehmen kannst, wenn du sie brauchst, dass du genug bist und du nicht allein bist. Ich musste oft seufzen, weil so vieles wahr ist. Ich finde es bewundernswert, wie diese unbewusste Weisheit den Nagel ganz simpel auf den Kopf trifft. Das erinnerte mich daran, dass ich oft zu verkopft bin, um mich an die wesentlichen Dinge zu erinnern. Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd haben mir dahingehend geholfen.

Liebe Grüße Tina (& Leo)

15 Kommentare

  1. Hallo Tina,
    ah, Momo liegt auch noch auf meinem SuB. Ich habe das Buch im letzten Jahr von einer Freundin geschenkt bekommen. Die Geschichte sagt mir natürlich etwas. Ich meine, ich habe in der Kindheit sogar eine Verfilmung dazu angeschaut. Auf das Buch bin ich auch schon sehr neugierig. Nach deinen Worten umso mehr.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hi Tanja,

      die Verfilmung von Momo kenne ich auch. Nimm dir das Buch an einen etwas graueren Tag vor, an dem sich die Kuscheldecke lohnt. Ich hoffe, du wirst Momo auch so liebgewinnen wie ich. Und lies auch das Nachwort. Ich fand, das hat die Geschichte noch zauberhafter gemacht.

      Liebe Grüße
      Tina

  2. Hallo liebe Tina 🙂

    Da werden Erinnerungen wach – besonders, wenn es um „Die kleine Hexe“ geht <3 "Der kleine Wassermann" und "Das kleine Gespenst" gehören ebenfalls zu den Klassikern, die ich schon als Kind geliebt habe. Die anderen drei Bücher habe ich tatsächlich bis heute noch nicht gelesen, auch wenn "Momo" schon seit Jahren auf meiner Wunschliste steht. Zu viele Bücher und viel zu wenig Lesezeit 😀

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Hallöchen liebe Lisa,

      du bist also mit den Klassikern aufgewachsen, wie schön.
      Ich glaube, es gibt noch ganz viele Kinderbücher, die man noch als Erwachsener für sich entdecken kann.
      Ich hoffe, du kommst irgendwann dazu, Momo zu lesen. Das war wirklich eine Bereicherung.

      Liebe Grüße
      Tina

  3. Hallo Tina!
    Deine Auswahl ist wirklich toll und gerade Michael Ende hätte man als Kind wirklich lesen sollen, denn leider ist auch er an mir vorbei gegangen. Die kleine Hexe kenne ich tatsächlich, habe es aber auch nicht mehr im Regal stehen. Bei mir wäre auf jeden „Hirsch Heinrich“ und „Bello Bond“ ganz vorne mit dabei :).

    Viele Grüße
    Sandra

    1. Hi Sandra,

      Hirsch Heinrich sagt mir was. Bello Bond… Stell ich mir das richtig vor: Ein Hundeagent?

      Liebe Grüße
      Tina

  4. Liebe Tina!

    Das war von Dir eine ganz wunderbare Idee, Dich meiner Challenge anzunehmen und sie passend zu gestalten,…
    …und – Schwupp! – hast Du daraus einen tollen Beitrag gestaltet!

    Ein Hoch auf die Kreativität!!!

    Lieben Gruß
    Andreas

  5. Hallo liebe Tina,
    ich war mir so sicher, dass ich diesen Beitrag kommentiert hatte. Aber irgendwie ist mein Kommentar nicht online gegangen. Ich versuche es einfach nochmal :o)
    Von deinen vorgestellten Büchern habe ich tatsächlich noch nicht eines gelesen. Allerdings sagt mir die kleine Hexe und Momo natürlich etwas.

    Momo habe ich als Kind mal als Film gesehen. Das Buch liegt auf meinem SuB. Ich habe es letztes Jahr von einer Freundin geschenkt bekommen und freue mich schon sehr darauf es zu lesen.

    Als Kind hatte ich ein Märchenbuch. Meine Mutter hat mir daraus die Klassiker vorgelesen. Ich selbst bin erst sehr spät zu einer begeisterten Leserin geworden. Ein Kinderbuchklassiker wäre für mich auf jeden Fall auch Der Kleine Prinz <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallöchen liebe Tanja,

      nee, du, da war noch kein Kommentar von dir dabei. Dafür hast du jeden anderen Beitrag kommentiert. Danke dir. Ich freu mich.

      Ich hoffe, dass dir Momo gefallen wird. Es gibt dort soviele Sätze, die man sich zu Herzen nimmt und sich denkt, ja, genau so.
      Den kleinen Prinzen habe ich dafür noch auf den SUB… Ich freu mich auch drauf.

      Ich finde es echt schön, dass dir deine Mama vorgelesen hat. Das ist etwas ganz Wunderbares.

      Liebe Grüße Tina

  6. Was für eine schöne Zusammenstellung! Ich habe tatsächlich auch keines der Bücher als Kind gelesen, aber dafür ist es ja prinzipiell nie zu spät. Momo steht auf jeden Fall auf meiner Liste. Als Erwachsene nimmt man die Story dahinter wahrscheinlich ja auch nochmal ganz anders wahr – da bin ich echt gespannt drauf!
    Liebe Grüße
    Sarah

    1. Hi Sarah,

      zu spät ist es nie, da hast du recht. Zu Kinderbüchern kann man auch gut als Erwachsener greifen.
      Momo ist definitiv ein Buch, dessen Botschaften für einen Erwachsenen noch einmal ein ganz anderes Gewicht besitzen.

      Liebe Grüße
      Tina

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