Guten Abend liebste Buchmenschen,
boah, ihr glaubt gar nicht, wie langsam WordPress aktuell läuft oder vielleicht glaubt ihr es doch, weil euch das gleiche Leid plagt. Natürlich lassen wir uns nicht beirren! Die Woche neigt sich Schritt für Schritt dem Ende, doch die Blogarbeit nicht. Celina und ich, Tina, sind euch definitiv wieder eine 2 in 1 – Rezension zu einem gemeinsam gelesenen Klassiker schuldig. Dieses Mal ist das Los auf „Die unendliche Geschichte“ gefallen – eine meiner Ideen (ohne prahlen zu wollen). Grundlegend sind wir uns einig, doch man weiß ja nie, was jetzt heraus kommt.
Ich liebte die 1. Hälfte des Buches und resignierte vor der 2. Hälfte
(sagt Tina)
Vorab: Ja, ich habe „Die unendliche Geschichte“ zum ersten Mal gelesen und klar, wurde es mir sehr oft ans Herz gelegt, endlich zuzugreifen, schließlich stand die hübsche Thienemann-Esslinger-Ausgabe schon ein Weilchen im Regal. Doch es dauerte bis die 470 Seiten offen in meiner Hand lagen. Ich gebe zu, ich bereue es inzwischen, den Film bereits zu kennen, denn ich hatte beim Lesen so viele Szenen daraus im Kopf statt sie neu in meinem Kopf entstehen zu lassen. Das ist schade. Nichtsdestotrotz gibt das Buch die wortwörtliche Leidenschaft zum Lesen so wahrheitsgemäß wieder, dass mir kein besseres Beispiel einfallen will. Denn der zehnjährige Bastian Balthasar Bux, vom Leben gebeutelt, will im Endeffekt nur der Realität entfliehen, beginnt eine nie endende Geschichte zu lesen, die wiederum ich lese. Ich erfahre, wie es ihm und damit auch mir beim Lesen geht. Ebenso, wie ich erfahre, ob das Land Phantásien vor dem „Nichts“ gerettet werden kann. Die unterschiedlichen Schriftfarben für die Realität des Lesenden und die Abenteuer der Phantásier, insbesondere Atréju, halfen mir dabei. Ich hatte dermaßen viel Spaß mit der Wortwahl, dem Bildgewaltigen, dem Erstaunlichen, dem Sprachstil, den Figuren, die es so noch nie gegeben hat, dem urigen Humor, der Poesie – dem einfachen Beweis, dass Fantasie unendlich ist. Tatsächlich fällt es mir schwer einen Lieblingscharakter zu nennen. Ok, der Glücksdrache Fuchur scheint prädestiniert dafür, aber es existieren so viele eigensinnige, aber auch herzerwärmende Charaktere wie die kleinen Zweisiedler, die alte Morla, das südliche Orakel… Auch hier eine never ending Story. Doch dann endete das Abenteuer des Lesenden in der Realität, es gab keine farbliche Unterscheidung mehr und dann zog sich die Geschichte selbst innerhalb Phantásiens hin. Der junge Bastian, der sich Stück für Stück selbst verliert, um natürlich daraus zu lernen (es ist schließlich immer noch ein Jugendbuch), wurde mir unsympathisch, sehr unsympathisch, da halfen die vielen verschiedenen Handlungen und Orte Phantásiens leider nicht mehr. Es zog sich wie Kaugummi, obwohl mir das Ende immerhin gut gefallen hat, denn das zeigte mir wieder, dass jedes Buch eine Tür in eine neue Welt sein kann.
Sind wir Teil einer unendlichen Geschichte?
(sagt Celina)
„Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden“, ein Satz, der mich mehrfach zum Lächeln brachte. Viele kennen „die unendliche Geschichte“ egal ob als Buch oder als Film. Zusammen mit Reading Classics habe ich den Fantasy-Roman von Michael Ende gelesen. Bastian Balthasar Bux, ein 10-jähriger Junge, der gerne Geschichten liest und selbst Geschichten erfindet, liest ein Buch, das nicht das zu sein scheint was es in Wirklichkeit ist. „Die unendliche Geschichte“ umfasst die Welt Phantásien, eine Welt, in der ich auch gerne Abenteuer erleben würde. Michael Ende hat die Settings anschaulich beschrieben, wodurch ich oft das Gefühl hatte neben dem Protagonisten zu stehen. Mir hat der Farbunterschied der Schrift sehr gut gefallen, mit dem ich erkennen konnte in welcher Welt ich mich gerade befinde. Weiterhin hat mir gefallen, dass hinter vielen Handlungen eine Botschaft verstanden werden kann, wie zum Beispiel, dass wahre Freunde immer gebraucht werden. Allerdings verschwand nach der Hälfte des Buches langsam die Lust weiter zu lesen, aufgrund des unsympathischen Verhaltens des Protagonisten. Er fing an ein anderer Junge zu werden, weil ihm auf einmal unendliche Möglichkeiten zur Verfügung standen. Ich sah zu wie beispielsweise Macht gegen Freundschaft getauscht wurde, ohne darüber nachzudenken. Zusammenfassend fand ich das Buch großartig geschrieben, ich konnte der Handlung einfach folgen und hatte auch Spaß beim Lesen, allerdings hätte der zweite Teil der Geschichte ein bisschen kürzer sein können.
4 von 5 Pfoten
Michael Ende vermittelte übrigens offiziell keine Botschaft in dieser Geschichte und betonte das mehrmals. Das überraschte uns, weil gefühlt überall etwas zwischen den Zeilen der unendlichen Geschichte geschrieben steht. Wer mehr erfahren will, der schaue sich einfach mal bei Wikipedia (hier) um.
Liebe Grüße Tina (& Diego) & Celina
Hallo ihr beiden!
Ich muss gestehen, dass „Die unendliche Geschichte“ zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten gehört. Sowohl die Filme, als auch die Bücher ♡ Schade, dass euch beiden die zweite Hälfte des Buches nicht mehr ganz so sehr zugesagt hat. Ich bin in meiner Jugend nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch noch immer in einer Uraltausgabe vom Flohmarkt im Regal stehen!
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)
Liebe Lisa,
Ich weiß, dass es für ganz viele LeserInnen das Comfortbuch überhaupt ist und wir mochten es auch, so ist es ja nicht.
Ich kann dich voll verstehen.
Nur in diesem Punkt waren wir uns einig.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Tina
Ich muss zugeben, dass ich die unendliche Geschichte auch noch nie gelesen habe und es mir dann aber wahrscheinlich auch wie dir, Tina, gehen würde, dass ich dauernd Szenen aus dem Film im Kopf habe. Wie es aber bei euch Beiden klingt, lohnt sich das Buch auf jeden Fall zu lesen. Deshalb setzte ich es gleich mal noch auf meine Leseliste 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
ich glaube, dass ist der Fluch, wenn man die Filme schaut bevor man das Buch je in der Hand hatte.
Schon schade, aber beim Hobbit war ich ganz froh, dass ich die Filme zuerst geschaut habe. Das Buch fand ich zäh.
Ich bin gespannt, wie dir dieser Klassiker als Buch gefallen wird.
Liebe Grüße
Tina
Ich gestehe.
Die unendliche Geschichte liegt auf meinem SuB 😀
Vor ewigen Zeiten bereits gebraucht erstanden schlummert sie dort seelig vor sich hin. Bis jetzt hatte ich irgendwie noch keine Ambition danach zu greifen. Mal schauen, wann das passiert.
Liebe Grüße
Chrissi
Liebe Chrissi,
ich glaube, die unendliche Geschichte macht sich super für stürmische Herbstatge mit einer heißen Schokolade daneben – zumindest würde ich es so empfehlen 🙂
Ansonsten lag das Buch auch gut 2 Jahre hier ohne gelesen zu werden. Manchmal sind lesegruppen echt praktisch 😉
Liebe Grüße
Tina
Hallo Ihr Zwei,
Kompliment! Ihr habt gemeinsam einen ganz wunderbaren Beitrag kreiert, und die bekannte Geschichte gekonnt aus Euren persönlichen Blickwinkeln beleuchtet. „Die unendliche Geschichte“ hat mich durch meine Kindheit begleitet und ist nicht ohne Grund bei „Die Bücher meines Lebens“ gelandet. Leider wurde die aktuelle Jubiläumsausgabe gegenüber der alten Ausgabe grafisch etwas abgespeckt. Schade!
https://andreaskueckleselust.com/2019/03/28/rezension-michael-ende-die-unendliche-geschichte/
Lieben Gruß
Andreas
Lieber Andreas,
vielen Dank 🙂 Freut mich, dass dir der Beitrag gefällt.
Ja, die Ausgabe war nicht soo illustriert, dafür kam ja letztes Jahr der dicke Klopper von illustrierter Version auf den Markt, aber der war mir eindeutig zu schwer. *lach
Liebe Grüße
Tina
…stimmt!!! Der „Schinken“ ist weniger für das kuschelige Schmökern auf dem Sofa geeignet, als vielmehr für die ungemütliche Lektüre am Esstisch!