Blick ins Buch - "Die Duftapotheke" Band 3 + 4 von Anna Ruhe - Wie nach Hause kommen, nur jugendlicher

Blick ins Buch – „Die Duftapotheke“ Band 3 + 4 von Anna Ruhe – Wie nach Hause kommen, nur jugendlicher

Guten Abend meine Lieben,


mein Ziel ist es jede Woche einen Beitrag auf die Reihe zu bekommen. Bis jetzt läuft das ganz gut. Letzte Woche gab es meinen Blog-Geburtstagsbeitrag (übrigens mit Gewinnspiel, wer noch bis 28. Februar mitmachen möchte, klicke hier). Vorletzte Woche ging der Monatsrückblick online und jetzt? Mal wieder eine Rezension wäre doch schön. Und noch schöner wird es im Doppelpack. Ich gebe offen zu, dass ihr womöglich in nächster Zeit öfter 2 Rezensionen in 1 Beitrag bekommt, da ich einige Reihen weiter gelesen habe und die Notizen sich eventuell ein ganz kleines bisschen stapeln. *räusper


In meiner #6in12byBuchpfote – Reihenchallenge stand letztes Jahr die Reihe um die Duftapotheke von Anne Ruhe auf meiner Liste. Spoiler: Das tut sie dieses Jahr ebenso, da mir noch die letzten Beiden Bände fehlen. Ich weiß nicht, wieso die Bücher solange ungelesen im Regal stehen, weil ich mich pudelwohl fühle, sobald ich einen Buchdeckel dieser Reihe öffne.


Die Entwicklung von Kind zum Teenager: „Die Duftapotheke (3) – Das falsche Spiel der Meisterin“


Ich hatte zugegebenermaßen Angst nicht mehr reinzukommen. Die ersten beiden Teile waren doch etwas her und Anne Ruhe packt schon ordentlich Story und Charaktere in ein Buch. Doch manches ist so prägnant im Kopf geblieben, dass bereits die 1. Seite mich erneut abholte. Denn jedes Buch beginnt mit einem Zitat des ehemaligen Duftapothekers Daan de Bruijn. Und wenn das nicht gereicht hätte, ließ Luzie sowieso gedanklich die bisherigen Ereignisse Revue passieren. Ich möchte kurz die wunderschöne Gestaltung in Schrift und Bild von Claudia Carls betonen. Die Cover sprechen da bereits für sich. Doch nun zurück zur Ich-Perspektive der Protagonistin Luzie, die seit Band 2 ihr Talent magische Düfte zu kreieren merklich weiterentwickelt hat. Doch nicht nur das, Anna Ruhe lässt die 14-Jährige nun langsam, aber sicher in die erste Verliebtheit gehen. Darauf habe ich tatsächlich schon gewartet. Womit ich nicht gerechnet habe, dass es mehr als einen interessierten Jungen gibt. Diese Dreiecksgeschichte wurde altersgerecht verpackt und schien mir nicht übertrieben, da es sich in eine Nebenhandlung verstrickte und wie es eben so ist, müssen junge Menschen ihre Gefühle zaghaft verstehen lernen. Ob es das trotzdem gebraucht hätte? Nö, denn die Haupthandlung zog mich genug in ihren Bann. Es ging mit Luzie und ihren besten Freund Mats nach Paris. Über die Art und Weise streite ich mich jedoch gern, denn Anna Ruhe hat es sich einfach gemacht, die Erwachsenen außen vor zu lassen! Liebe Kinder, wehe, ihr macht solche Alleingänge! Doch mit Sprachbarrieren, wenig Geld und vermeintlichen Gegnern, die die Menschheit mit einem Duft mehr als nur beeinflussen möchten, schaue ich darüber hinweg. Von Paris selbst bekam ich nicht viel mit, dafür liebe ich die Beschreibungen der Örtlichkeiten, in denen die Sentifleure Ihre Magie wirken lassen. Mit Vorliebe für alte Anwesen natürlich. Luzies kleinen Bruder Benno habe ich eindeutig vermisst. Den 5-Jährigen möchte ich einfach nur knuddeln. Ich beobachtete das Zusammenspiel altbekannter Charaktere und lernte einige neue Personen kennen, deren Schein mich nicht trügen ließ. Manches ist einfach bei Kinder- und Jugendbüchern leichter durchschaubar. Klischees wurden dabei leider auch erfüllt: Die Französin, die mit französischen Akzent des Deutschen nicht so mächtig ist, der große Bruder, der mit allem richtig liegt und fließend französisch spricht. Ihr seht, das Buch ist ein Für und Wider. Empfehlen werde ich es trotzdem, weil die Fülle an Zweifeln, Mut, Fürsorge, Freundschaft, duftigem Abenteuern und überraschenden Wendungen Spaß machen und die zum Schluss auf der Veranda der Villa Evie sacken müssen, inklusive Aufhänger für neue Handlungen

Endlich nicht mehr allein, der Band mit allerhand zukünftigen Duftapotheker*innen: „Die Duftapotheke (4) – Das Turnier der tausend Talente“


Neben dem 1. Band gefiel mir dieser hier am besten, weil die Story strategisch, kämpferisch, gefährlich, spannend und zeitweise mit Showfeeling daher kommt. Zu Beginn wird mir wieder gezeigt, wie es um Luzies Fähigkeiten steht. Ihre Ausbildung zur Duftapothekerin hat begonnen, doch sie spürt auch die Last der Bedeutung auf ihren Schultern. Denn sie kann mehr als nur magische Düfte kreieren. Nahtlos werden die Aufhänger des letzten Buches genutzt, um eine neue Handlung zu kreieren. Allen voran eine Einladung zu einem Turnier, dass von der gegnerischen Seite, den Ewigen, veranstaltet wird. Doch wie kommt man unerkannt hin? Wen nimmt man mit? Wie bekommt man heraus, was die Ewigen aushecken? Mir gefiel die kreative Umsetzung der Tarnung total gut. Es weckte Vielsaft-Trank-Erinnerung in mir und versprühte Klassenfahrtcharme, als es mit dem Wohnwagen Richtung England ging. Genau, das Abenteuer fand erneut in einem anderen Land statt. Leider, leider, und das stößt mir inzwischen langsam auf (ich hoffe, dass das in den nächsten 2 Bänden ein Ende nimmt), werden Luzies Eltern bezüglich ihres magischen Talents und der Reise mal wieder angelogen…Nach Deutschland, den Niederlanden und Frankreich also Großbritannien. Ich finds toll. Erst recht, die sehr gut vorstellbaren Beschreibungen des Austragungsortes und der Übernachtungsmöglichkeit für alle Kandidaten. Ich habe mir wirklich viele Notizen dazu gemacht, ebenso wie zum lockeren Schreibstil und meinem Eindruck, dass die Dialoge echt auf zack sind. Natürlich geht so ein Turnier nicht sang- und klanglos an Luzie vorbei, ihre Aufregung griff auf mich über. Ich fieberte mit. Das Flair eines trimagischen Turniers kann ich tatsächlich nicht abstreiten. Harry Potter kam mir öfter in den Sinn. Damit habe ich nicht gerechnet. Vor allem, weil Luzie jetzt noch mehr gleichaltrige Duftapotheker*innen in Ausbildung kennenlernte. Allem voran die junge Ella, die in Luzie einen Beschützerinstinkt auslöst. Die beiden freunden sich an und geben das wunderbare Bild ab, dass man nicht gegeneinander spielen muss, sondern sich gegenseitig helfen kann, das Beste aus sich raus zu holen. Ich muss echt sagen, dass jeder Teil des Turniers trotz identischer Aufgaben abwechslungsreich gestaltet ist. Der Showdown machte mir fast Angst mit einer erschreckenden Erkenntnis bezüglich eines Charakters. Und nun die Frage, warum hab ich nicht direkt weitergelesen?

Liebe Grüße Tina (& Leo)

6 Kommentare

  1. Liebe Tina,
    die Bücher sind zwar jetzt nicht so, dass ich sie unbedingt lesen muss, aber die Covergestaltung fällt mir immer wieder ins Auge.
    Sie sehen einfach so schön aus! So viele kleine Details, die sich auftun, wenn man den Blick länger verweilen lässt… Richtig schön! 🙂
    Wie schön, dass du so mitgefiebert hast.
    Liebe Grüße
    Ramona

    1. Liebe Ramona,
      auch wenn die Bücher nicht deines sind, freu ich mich, dass du vorbei geschaut hast. Und ja, die Gestaltung ist definitiv ein Träumchen.

      Liebe Grüße
      Tina

  2. Hallo Tina,
    ich muss ja sagen, dass du mich mit deinen Worten doch sehr neugierig auf die Reihe gemacht hast. Das könnte auch was für mich sein.

    Was die Liebesgeschichte betrifft: Manchmal frage ich mich auch, warum AutorInnen sie unbedingt in ihre Geschichte einbringen müssen. Oft funktioniert doch die Story so schon gut genug und die Liebesgeschichte kommt ggf. sogar eher noch störend daher. Aber gut …

    Ich freue mich auch sehr, dass du trotz Bedenken, gut wieder in die Reihe reingefunden hast. Ich finde es auch sehr gut, wenn AutorInnen einen entsprechenden Rückblick einbauen. In meinem aktuellen Buch (Spring Storm) hat Marie Graßhoff das auch richtig gut gemacht. Sie hat gleich zu Anfang zwei kurze Kapitel eingestellt, in denen sie zum Einen die Welt nochmal kurz darstellt und im zweiten Kapitel dann im Schnelldurchlauf wirklich nochmal alles relevante von Band 1 zusammenfasst. Der Leser kann sich dann selbst überlegen, ob er diese beiden Abschnitte liest oder eben gleich direkt ins Geschehen startet. Ich fand es sehr gut, weil ich so meine Erinnerungen nochmal wieder auffrischen konnte.

    Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo liebe Tanja,

      es freut mich, dass ich dich neugierig machen konnte.

      Die Thematik Jugendliebe ist wirklich so ein Ding. Ich kann schon verstehen, dass die Autorin etwas Typisches für das Alter einbringen wollte und ich hatte den Verdacht irgendwie schon von Band 1, dass das wohl kommen würde.

      Oh ja, Rückblenden sind wichtig, wenn man nicht nochmal die vorherigen Bände querlesen möchte. Inzwischen sind die Abstände der zeitliche Rahmen des Erscheinens einer kompletten Reihe oft nicht mehr so groß wie früher und wenn man sie hintereinander liest, kommt man ganz gut rein, aber ich lese oft stark zeitverzögert…
      Marie Graßhoffs Methode ist definitiv leserfreundlich in jeglicher Weise 🙂

      Liebe Grüße
      Tina

  3. Hallo liebe Tina 🙂

    Ich muss gestehen, dass ich bei der Reihe im dritten Band irgendwie steckengeblieben bin. Band 1 und 2 haben mich als Hörbuch ziemlich gefesselt, aber danach war die Luft irgendwie raus und ich habe die Reihe bisher nicht weiter verfolgt. Vielleicht waren es zu viele „Duftapotheke“-Geschichten in kurzer Zeit – ich hatte einfach Lust auf eine etwas erwachsenere Story. Deine Rezensionen machen mich nun aber doch neugierig und möglicherweise werde ich der Reihe nochmal eine Chance geben

    Liebe Grüße

    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Hallöchen liebe Lisa,

      ich finde es auch schwierig die Reihe durch zu suchten. Es sind zwar Kinderbücher und ich fühl mich persönlich wohl damit, doch Lust muss ich trotzdem darauf haben.
      Von daher versteh ich dich. Wenn du das Gefühl hast, jetzt würde das weiterhören Spaß machen, wirst du es bestimmt machen.

      Liebe Grüße
      Tina

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