Backlog-Weihnachtslektüre – 2 Bücher, die ich zur Adventszeit 2022 gelesen habe

Hallo zusammen,


wenn Halloween vorbeigezogen ist und das Wetter immer mehr Richtung Zwiebellook tendiert, dann naht die nächste Adventszeit. Da ich in den letzten Jahren gut damit gefahren bin, stelle ich euch heute erneut weihnachtliche Lektüren vor. Beide habe ich zur Saison letztes Jahr gelesen. Ich denke, so gibt man Titeln eine Chance, die zeitlos sind, aber doch sobald die Neuerscheinungen raus sind, schnell wieder vergessen werden. Allerdings ist die erste Geschichte ein absoluter Klassiker.

„Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Geizkragens Scrooge, der in der Weihnachtsnacht von 3 Geistern heimgesucht wird, um nicht als endlos wandelnder Geist wie sein Geschäftspartner Marley zu enden? Das weihnachtliche London des 19. Jahrhunderts sieht jeder vor sich. Sei es aufgrund diverser Verfilmungen, Theatervarianten oder Bücher, die oft wunderschön illustriert sind. Ich mag die Geschichte, die den „Geist“ der Weihnacht so gut einfängt, natürlich mit Happy End. Dank der #readingclassics – Lesegruppe wurde dieses doch dünne Büchlein (nicht mal 200 Seiten) zur festlichen Lektüre im Dezember. Doch bevor ich lesen konnte, musste ich mich für eine von ganz vielen Varianten des Charles Dickens – Klassikers entscheiden. Meine Wahl fiel auf die Dressler – Kinderbuchklassiker – Variante. Kindgerecht aufbereitet und illustriert, allerdings schaffte die Variante den Spagat zum heutigen kindgerechten Buch nicht ganz. Gerade die Kinderbücher aus dieser Zeit sind meist überraschend hart und realitätsnah. Hier ist es ähnlich, aber meines Erachtens ist Peter Pan von Barry schlimmer. So bleibt hier definitiv die Handlung natürlich am Original und so manche Szene zeigte mir bislang etwas, dass ich in keiner Verfilmung sah. Beispielsweise, wie das Leben von Scrooges Ex-Verlobten später verlief. In der Übersetzung stolperte ich auf Begriffe, die zu modern oder wiederum zu altbacken wirkten. Das macht natürlich keinen Spaß und sollte eine gewisse Geradlinigkeit zeigen. Warum sagt man „City“ statt „Stadt“? In der wörtlichen Rede verwendet man wieder die Aussprache der damaligen zeit. Nichtsdestotrotz zeichnet sich „Eine Weihnachtsgeschichte“, egal in welcher Version, als ein Weihnachtsgefühl-Überträger aus. Ich reiste mit vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Weihnacht. Dürfte durch die Fenster verschiedener Menschen blicken, die Weihnachten auf ihre Art feiern und einen Menschen begleiten, der sich vom Geizkragen zu einer demütigen und doch fröhlichen Person entwickelt. So soll es sein.

„Weihnachtswunder im kleinen Grand Hotel“ von Felicity Pickford

Ich dachte wirklich, dass ich mich nach „Willkommen im kleinen Grand Hotel“ vom Fest im 24 Charming Street verabschieden muss. Doch der Goldmannverlag schenkte mir Band 2. Im Buchhandel gesehen und sofort mitgenommen (inzwischen gibt es sogar Band 3! Alle Bücher unabhängig voneinander lesbar). Die Autorin schaffte es auch dieses Mal wieder, die winterliche Isle of Skye rauh, kalt und wunderschön darzustellen. So dass man die warm beleuchteten Stechpalmen- und Tannenzweige des kleinen Grand Hotels bereits von Weitem sieht und sich einfach nur gemütlich in der Hotellobby eine heiße Schokolade bestellen möchte. Ich liebe dieses Hotel, das Weihnachten verkörpert, sei es in der Dekoration, in seiner Gemütlichkeit oder dem Bedürfnis der Angestellten ihren Gästen eine unvergessliche Auszeit zu schenken. Dieses Mal begegnen mir bereits lieb gewonnene Charaktere, die zum Traditionshaus gehören wie das Inventar, und Gäste aus der Vorsaison. Die neuen Gesichter beleben allerdings die Handlung. Die Autorin schien mit der jungen Protagonistin Moderne und Lügen einziehen zu lassen. Der Tradition nach, gibt es zu Weihnachten nämlich einen Gast, der damit überrascht wird, die Weihnachtssuite und alle anderen Leistungen über die Feiertage kostenfrei nutzen zu dürfen – das ist der Ursprung der Geschichten des Hotels. Wie bei der jungen Ms. Touree. Ich sage es mal so, mit ihr stimmte etwas so gar nicht. Das leuchtete mir sofort ein und mit jedem Schnipsel, den die Autorin mir hinwarf, kam eine Erkenntnis nach der anderen. Abwechslungsreich und neu, nur für mich passte dieser leicht kriminalistische Teil nicht zum 24 Charming Street. Es dauerte bis ich damit warm wurde. Umso mehr verliebte ich mich in den anderen weiblichen, jedoch älteren Gast, die ebenso ein Geheimnis verbarg. Sie gehört viel mehr ins Hotel und das wog die Situation auf. Ich gebe zu, der 1. Band bleibt mein Favorit. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn es ein weiteres Buch geben würde. Die Atmosphäre und die dort angesiedelten Charaktere verströmen einfach Weihnachtsfeeling.

Die Bücher sind keine 100% super duper -Empfehlung. Aber sie sind gut und wunderbar dazu geeignet, um in Stimmung zu kommen.

Liebe Grüße Tina (& Leo)

2 Kommentare

  1. Hallo liebe Tina,
    ich danke dir für diese schönen Empfehlungen. Gute Weihnachtsbücher sind rar. Meine Leseliste für den Dezember ist allerdings schon gut bestückt. Aber fürs nächste Jahr, kann ich mir schon mal Notizen machen. Ich habe in diesem Jahr unter anderem Der Adventskalender zum Glück gelesen und lese geraade Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein. Beide Bücher kann ich von Herzen weiterempfehlen. Vielleicht kann ich mich mit diesen Tipps ja für deine schönen Empfehlungen revanchieren.
    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallöchen Tanja,

      danke dir für deine Tipps. Ich mag ja nordische Weihnachtsromane recht gern, einfach, weil die Länder schon prädestiniert dafür sind, finde ich.
      Ich bin dieses Jahr schon fleißig am Lesen und bin dem Wunderhaus schon völlig erlegen.

      Liebe Grüße
      Tina

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert