Blick ins Buch – Die „Seasons of the Storm“-Dilogie von Elle Cosimano

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Hallo liebste bookish People,


Sonntagnachmittag, der Januar scheint schon fast ausgelesen zu sein und ich sitze nun hier, im Versuch einen Blogbeitrag zu schreiben. Mein Ursprungsplan war es, die Rezension des 2. Bandes der Dilogie zu verfassen. Bis mir auffiel, dass ich den 1. Band gar nicht rezensiert habe. Das geht so natürlich nicht. Daher werde ich euch nun beide Bücher vorstellen.

Es beginnt mit einer Neuerzählung von Jack Frost und geht mit einem Kampf um die Welt weiter

Band 1 – „Saisons of the Storm – Gaias Gefangene“

Wie so oft gibt der Klappentext nicht das wider, was sich zwischen den Buchdeckeln versteckt und das ist hier gut so. Für mich hörte er sich an wie die Geschichte von Jack Frost, wie er starb und wie er zum Herrn des Winters wurde, wie er sich in einen Frühling verliebte und daraus eine Art Rome & Julia – Story wurde. Doch, ich bekam mehr gezeigt und brauchte ein wenig, um vor allem das System des „Observatoriums“ zu verstehen. Viele Territorien der Welt werden mit Jahreszeiten und deren magischen Fähigkeiten besetzt. Der Wechsel der Jahreszeiten leitet sich dadurch ein, dass die neue Jahreszeit die Alte tötet. Und glaubt mir, das klingt nicht nur brutal, es ist brutal – Gänsehaut und blutige Vorstellungen sind vorprogrammiert! Wer bei so etwas empfindlich ist, sollte von diesem Jugendbuch die Finger lassen, gerade weil es aus Jacks und Fleurs Ich-Perspektive geschrieben ist. Das Gute ist, dass aufgrund von Magie, jeder Menge High Tec und der Kontrolle von Chronos und Gaia (beide bekannt aus der griechischen Mythologie) die Jahreszeiten wieder erwachen. Ich muss zugeben, ich hab ein wenig gebraucht, um diese Welt, die geheim in unserer existiert, zu verstehen. Nicht jeder Aspekt machte sofort Sinn, die Komplexität, die Historie und die Folgen miteinander zu verknüpfen, faszinierte mich total. Bereits zu Beginn fragte ich mich, wie ich mich entschieden hätte, wenn ich kurz davor wäre zu sterben und mir Gaia erschien, mir die Wahl gibt, als Jahreszeit in Unsterblichkeit zu leben oder zu sterben. Ein verängstigender und atmosphärischer Anfang, der mich einige Seiten später in Jacks Leben katapultierte. Ein ewiger Zyklus aus sterben, wiedergeboren werden, seinen Job machen, sterben… Kein Weg zu entrinnen aus den verschiedensten Gründen. Mir gefiel der Winter in Jack, die Beschreibungen des knisternden Eises auf seiner Haut, die Nebel, die sein Atem hinterließ, oh, das lässt sich super als Bild in meinem Kopf einfangen. Dagegen schnitt Jacks Charakter eher nicht so gut ab. Ich würde zumindest mit ihm keinen Kaffee trinken. Freiheitsliebend, selbstbestimmt, kaltschnäuzig und etwas abgehoben, viel zu spät empathisch. Es passte zu ihm, ein gut ausgearbiteter Charakter. Fleur dagegen, die Jahreszeit, die Jack nur als Feind betrachten dürfte und es doch nicht tat, ging mir unter die Haut. Der Frühling in ihr lässt erblühen, ihre sensible und herzliche Art wiederum lächeln. Ich finde, sie macht die stärkste Entwicklung in einer Story durch, die von einer Bonny & Clyde – Geschichte zu einer fast dystopischen Revolution sprintet. Dass die Beiden dabei nicht allein sind, sondern allerhand Sidekicks mitbringen, intensivierte die Reise für mich noch mehr, zeigte vor allem in den Dialogen neue Impulse, emitionale Lebensgeschichten und loyale Freundschaften. Was braucht es mehr? Ich war voll drin und das Ende ließ mich mit lachendem, wie weinenden Auge zurück.


Band 2 – „Seasons of the Storm – Chronos´ Krieger“

Also ohne Mist, ich dachte ja zuerst, dass Band 2 sich um ein anderes Pärchen dreht. Nämlich den Sommer Julio und den Herbst Amber. Warum sollte es nicht so New Adult – mäßig gemacht sein? Tja, ätschebätsch, Fleur und Jacks Geschichte geht weiter. Nachdem Kampf, den Leid, den Verlusten, dem Erringen der Freiheit für alle Jahreszeiten, die es wünschen, geht es nun weiter. Clever von der Autorin, denn nur weil eine Revolution geglückt ist, heißt es nicht, dass jeder damit glücklich ist! Es gibt immer Personen, die dem System hinterhertrauern, die es wieder auferstehen lassen und die Macht an sich reißen wollen. So jemand ist Doug, ein Winter unter Chronos ehemaliger Wache. Seine Ich-Perspektive als Antagonist ließ meine Augen schmal werden, aber wenig später verfolgte ich seinen Weg der Gier, Rachsucht und Verzweiflung am allerliebsten. Die Authentizität dahinter, wie er die laufende Zerstörung ignoriert, weil er denkt, eine Lösung zu finden, löste einerseits Kopfschütteln bei mir aus, andererseits fragte ich mich, ob er sein Ziel erreichte. Spannend! Und genau das machte Band 2 noch mehr zum Pageturner als Band 1. Gegen ihn stehen Jack und Fleur, die eigentlich mit ihren eigenen Problemchen genügend zu tun hatten. Jack kämpft stark mit seiner Sicht, Fleur seit dem Showdown von Band 1 nicht mehr ebenbürdig zu sein. Das kratzt nicht nur an seinem Ego, sondern viel stärker, weiß er einfach nicht mehr, wer er ist. Der innerliche Kampf zeigt sich in jeder Faser seines Seins und berührte mich. Ebenso wie Fleurs Versuche, ihm zu zeigen, dass er ganz und gar genau der Richtige für sie ist. Das machte mich traurig, wenn man bedenkt, wie sie für ihre Liebe und Freiheit und dieses wunderbare Leben, was mir eingangs beschrieben wird, gekämpft haben. Erst die Aufgabe, Fleur wirklich retten zu müssen, lässt ihn aus diesem Sumpf heraus kommen. Die Art und Weise, wie er sein Ziel erreichen will, steht auf einem anderen Zettel. Mich nervte absolut, dass er seinen Kopf durchsetzen will, wenig auf andere hört, sein Gewissen ihn zwar zwickt, aber Jack es ewig ignoriert. Meines Erachtens hätte es das nicht sooo gebraucht, um die Handlung genau in die Richtung zu bewegen. Erst am Ende wird ihm klar, dass es um mehr geht (beispielsweise um die Rettung der Welt oder so) und das auch nur, weil Fleur (danke!) und sein ehemaliger Mentor Lyon es ihm verklickern. Ich hätte mir von ganzen Herzen ein anderes Ende für Doug gewünscht. Die Autorin hat stattdessen erneut mehr auf ein kriegerisches statt friedvolles Ende gesetzt. Schade. Trotzdem kommt Band 2 actiongeladen und emotional daher. Ohne die Vorkenntnisse zu Band 1 wäre ich verloren gewesen, schon allein, weil ich einigen Bekannten wieder begegnet bin.


Fazit zur Reihe:

Ich habe noch nie eine Reihe über die Personifizierung von Jahreszeiten gelesen und kann die Dilogie von Elle Cosimano empfehlen. Wer nicht nur ne Lovestory will, bekommt hier tödliche Zyklen, strategische Machtspiele, HighTec, Magie und Mythologie mitten unter uns. Dazu noch Messages, die für Freundschaft, Freiheit und den Moment stehen. Über manche Charaktereigenschaften und Entwicklungen könnte ich mich streiten, aber das ist Meckern auf höheren Niveau.

*Band 2 wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon unberührt.

4 Kommentare

  1. Hallo liebe Tina 🙂

    Das klingt unheimlich spannend – ich habe die Dilogie auf jeden Fall auf der Wunschliste! Schade, dass die beiden Bücher auf Social Media so wenig gezeigt werden. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich noch keine Geschichte zu Jack Frost gelesen, obwohl ich seine Figur absolut faszinierend finde. Dass hier die Lovestory nicht alleine im Vordergrund steht, sondern es auch abseits davon viel Magisches zu entdecken gibt, gefällt mir sehr. Danke für den Einblick!

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Hallöchen liebe Lisa,

      ein Underdog, obwohl die Cover schön gemacht sind und sogar die Bücherbüchse die Bücher mit Farbschnitt im Angebot hatte. Wer weiß.
      Jack Frost-Interpretationen kenn ich persönlich auch nur aus Filmen. Er ist wohl genauso ein Underdog unter den vielen fabelhaften Wesen.

      Liebe Grüße
      Tina

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