Hallöchen bookish People,
nachdem „Macbeth“ nicht unbedingt Zuspruch in der #readingclassics-Lesegruppe bekam, gingen wir in den letzten 2 Monaten weider zu einem Kinderbuchklassiker über. „Momo“ von Michael Ende. Hier waren sich alle einig, dass Michael Ende erneut etwas ganz Einzigartiges geschaffen hat.
Wer gern generell etwas zu dem Werk erfahren möchte, dem legen wir die offizielle Homepage von Michael Ende ans Herz – Link hier. Auf der Seite findet ihr ganz wunderbare Illustrationen, ein Bild der Rohfassung des 1. Kapitels und Hintergrundinformationen wie,…
… dass Michael Ende ein sehr langsamer Schreiber ist.
… dass Italien für ihn eine Inspiration geliefert hat.
… dass er selbst behauptet Momo nur nachzuerzählen, wie er es von jemanden gehört hat (im kurzen Nachwort erwähnt Michael Ende das tatsächlich).
… dass Momo verfilmt wurde.
… dass die Theamtisierung der Geschichte den Kern der Zeit nach wie vor trifft.
Die Botschaft seine Zeit nicht zu verbrennen wunderschön und sinnbildlich umgesetzt
(sagt Tina)
Ich kann für dieses Büchlein, für die Handlung, für jeglichen Charakter, für Michael Endes grandios märchenhaften, allwissenden, total sympathischen und lieben Schreibstil nur schwärmen. Es ist ein Genuss, nicht nur für die jüngeren Lesenden, sondern ebenso für die Älteren, denen in Erinnerung gerufen werden muss, wie viel Zeit sie sich für ihr Leben nicht nehmen, doch nehmen sollten! Und ich denke, dass sogar Michael Ende beim Erzählen der Geschichte berücksichtigt hat, sich genügend Zeit für Details zu nehmen ohne es in die Länge zu ziehen. Denn die 3 großen Abschnitte geben der Handlung einen steten Auftrieb. Von der Vorstellung der kleinen Momo und ihren Freunden, die kaum Fragen offen lassen, über das Auftreten der grauen Herren, die anregen sollen zeit zu sparen bis hin zum Show Down und natürlich dem Happy End, ist doch klar. Ich mochte Momo total gern. Ich hatte ganz oft das Gefühl, dass sie der Ruhepol der Geschichte ist. Sie ruht in sich, ist zufrieden, sie nimmt sich Zeit für ihre Freunde und nimmt jeden Augenblick wahr. Sie ist ein Kind im Grundschulalter und trotzdem weiser als mancher Erwachsene. Das auch völlig unbewusst. Glaubt mir, es gab so manche Situation, bei der ich deswegen Schmunzeln musste. Momos best Friends sind Beppo, der Straßenkehrer und Gigi, der Fremdenführer (allerdings macht er nicht nur das). Beide sind so unterschiedlich, nicht nur vom Alter, sondern genauso von der Lebenseinstellung. Vielleicht mochte ich Gigi aufgrund seiner Flunkereien zu Beginn nicht unbedingt. Doch beide bekommen ihre ganz eigene und auch zeitweise traurige Geschichte. Michael Ende zeigt uns Lesenden auf ganz verschiedene Art und Weise, warum und wie wir unsere Zeit zu sehr strapazieren und welche Folgen daraus entstehen können. Wir kennen es alle: Stress, Einsamkeit, Krankheit…Doch wir können den grauen Herren den Kampf ansagen, Hilfe annehmen, und das Leben genießen, unsere Rechte wahrnehmen oder uns um andere kümmern. Ich bin nach wie vor erstaunt, wie eine Geschichte, die bald 50-jähriges Jubiläum feiert, den Geist der Zeit so trifft (Wortspiel!). Ich empfehle Momo sehr gern an euch weiter. Lest es vor, hört das Hörbuch, ruft euch ins Gedächtnis, soviele Sekunden, Minuten und Stunden zu genießen, wie ihr könnt. Im Übrigen besitzt Momo noch einen 2. Titel – wer wusste das? Ich werde ihn nicht spoilern, findet es selbst heraus.
Erinnerung an meine Kindheit
(sagt Celina)
Wer von euch hat auch die Serie oder sogar den Film zu „MOMO“ gesehen? Jedes Mal, wenn ich als Kind vor dem Fernseher saß und mir die Kinderserie angeschaut habe, war ich sehr glücklich und habe mich richtig wohlgefühlt. Und genauso ging es mir mit dem Buch. Schon am Anfang gab es Illustrationen, welche sich durch das ganze Buch ziehen. Ich fand es eine schöne Abwechslung mal diese Illustration anzuschauen und dadurch die Handlung etwas aufgelockert zu bekommen. Die Handlung beginnt mit der Erklärung zu dem Ort, zu Momo, ihrem Leben und ihren Freunden sowie deren Leben. Es gab nicht viele Informationen zu der Vergangenheit von Momo, aber ich hatte dennoch nicht das Gefühl, dass ich zu wenig weiß von dem kleinen Mädchen mit den struppigen schwarzen Haaren. Sie ist eine wichtige Person für alle, denn sie kann allen gut zuhören und somit die Probleme der anderen lösen. Das Buch ist in drei Teile gegliedert und im ersten Teil wird der Leser erstmal in die Geschichte und alles drum herum eingeführt. Diesen ruhigen Einstieg fand ich sehr angenehm. Im zweiten Teil begann dann langsam die Spannung, denn die grauen Herren tauchten auf. Ich fand diesen Übergang von dem ruhigen Einstieg in den zweiten Teil gut gemacht und ohne, dass man den roten Faden verliert. Das große Thema in der Handlung ist die Zeit, denn die grauen Herren wollen diese klauen. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass die grauen Herren eine Assoziation zu der Gesellschaft sind, welche sagt, dass man seine Zeit nicht verschwenden, sondern sinnvoll für die Arbeit nutzen soll. Öfter hatte ich das Gefühl, dass die typischen Werte der Gesellschaft vermittelt werden soll und Momo gezeigt hat, dass es aber auch anders geht und man immer eine Alternative hat. Die Charaktere habe ich sehr in mein Herz geschlossen, denn sie waren sehr herzlich (bis auf die grauen Herren). Besonders habe ich Kassiopeia die Schildkröte geliebt, welche Momo geholfen hat.
Für mich war Momo ein Wohlfühlbuch und ich kann es nur weiterempfehlen. Die vielen schönen Zitate und die Assoziation zur Gesellschaft regen sehr zum Nachdenken an und ich finde auch, dass es den Kindern bzw. Jugendlichen auch eine wichtige Message vermittelt, dass Zeit das wichtigste im Leben ist und man sie so verbringen kann wie man das möchte und man sich auch mal Zeit für sich und seine liebsten nehmen sollte. Das Buch hat mir nochmal gezeigt wie allgegenwärtig das Thema Zeit eigentlich ist.
5 von 5 Pfoten
Wer hat „Momo“ auch gelesen und geliebt?
Liebe Grüße Tina (& Leo) & Celina