Ich bin dabei! Mein Plan für die Frankfurter Buchmesse 2023

3 Tage Frankfurter Buchmesse – Zwischen Wohlfühlmodus und Messeandrang

Guten Abend liebste Buchgemeinde,

Sonntagabend, spät am Abend, genau 1 Woche nach der FBM 2023. Mein Bericht schaffte es leider nicht eher, denn mir ging es nach der Messe wie so einigen anderen mit der Gesundheit. Irgendwas holt man sich immer weg. Glücklicherweise war es bei mir nur ne eklige Erkältung. Trotzdem hat das und ein volles Arbeitspensum gereicht, um abends nur noch auf die Couch zu fallen. Dafür geht es mir inzwischen wieder soweit gut. Am Ausruhen ist eben etwas Wahres dran, und Fenchelhonig, und inhalieren, und viel Tee… Ihr wisst schon, was ich meine.

Ok, schauen wir mal, wie ich die Buchmesse erlebt habe. Es war einmal,…

… am Donnerstag, den 19. Oktober 2023, kurz vor 6 Uhr morgens am Bahngleis

3 Tage Frankfurter Buchmesse - Zwischen Wohlfühlmodus und Messeandrang

Es regnete, es war dunkel und kalt und die S-Bahn Richtung Halle kam 5 Minuten zu spät. Derweil hatte ich schon eine knappe Umstiegszeit zum ICE. Was solls. Rein in die S-Bahn, In Halle schnell wieder raus, Treppe runter, Treppe hoch, ab in den ICE. Zack, Knapp 3 Stunden chilli-vanilli Richtung Frankfurt Hbf. In Frankfurt zeigte sich das herbstliche Wetter ebenso wenig von der goldigen Seite. Mir war es Wurscht. Ich war da! Endlich! Nach 4 Jahren Abstinenz betrat ich die heiligen Hallen der Messe mit einem innerlichen Freudenschrei.

Hatte ich einen Plan? Ja. Doch zunächst lief ich durch Halle 3.0. Der Halle mit ALLEN deutschen Publikumsverlagen. Ich betone das ALLE nicht umsonst, denn genau deswegen wird die Halle einige Zeit später zu einer kleinen Hölle. Doch am Donnerstagvormittag, zum Fachbesuchertag schlenderte ich noch gemütlich durch die Gänge und lief dann förmlich in meine Cousine, die mit ihrer Mädelsgruppe bereits seit Mittwoch anwesend war. Ein kurzer Plausch bis ich meine Runde zu ende drehte. Die Müdigkeit ergriff mich tatsächlich ziemlich schnell. 4:30 Uhr aufstehen zollte seinen Tribut. Aber die Müdigkeit war schnell verflogen, da ich mich mit Luise von „Coke Bake Books“ und Diana von „Lesewelle“ traf. Später gesellte sich noch Christina von „Books n Stories“ zu uns, so dass wir eine illustre Mädelstruppe mit bordeux-roten Oberteilen abgaben. Das war nicht abgesprochen, purer Zufall und fiel uns erst auf einen gemeinsamen Bild auf. Es war so witzig. Zwischendurch gesellte sich noch jemand in grün dazu. Die liebe Moni von „Monis Zeitreise“ freute sich genauso wie wir. Für mich ist es immer wieder schön, die vertrauten und inzwischen befreundeten Gesichter zu sehen. Die Messen bieten sich dafür einfach an. Nachdem ich an diesen Tag so ziemlich jede Halle in Augenschein genommen habe, wurden einige Dinge für mich klarer und ich bekam eine Übersicht. Nach 4 Jahren noch zu wissen, wie man von A nach B kommt, ist schließlich eine hohe Kunst. Mir gefiel der slowenische Pavillon ganz gut, er hielt mich aber trotzdem nicht an um zu verweilen. Dagegen hielt ich mich gern in den 4er Hallen auf. Im Azubibistro gab es erschwinglichen Kaffee und Quiche und allerlei Länder befanden sich mit ihren Ständen in diesen Hallen.

Ich empfand die Hallen außerhalb 3.0 professioneller, beruflicher, weniger publikumsaffin. Es war abzusehen, worauf sich die Öffentlichkeit ab Freitag stürzen würde. Auffälliger als zur Leipziger Buchmesse empfand ich die Social Media – Thematik. Thalia hatte tatsächlich buchige Fotoräume aufgestellt, die rege genutzt wurden. TikTok hatte einen eigenen Stand und hier fiel das Marketing von gehypten“ TikTok-Büchern noch mehr auf. Unter den Bloggenden sah ich viel, viel mehr Bookstagramer, Booktoker und viel weniger klassisch Bloggende. Der Gedanke, dass der klassische Blog einfach nicht mehr angesagt ist, gar ausstirbt und ob sich die viele Arbeit in dieses Medium noch lohnt, saß bereits tief. Zumindest bei all den Gesprächen, die ich während der FBM innerhalb meiner kleinen Blogger-Bubble führte. Ich möchte hier keine Diskussion dazu aufmachen. Das scheint eher etwas für einen anderen Beitrag zu sein, aber eins möchte ich los werden: Der Blog als Homepage ist etwas Eigenes, etwas, dass man sehr frei gestalten kann, auch wenn gesetzliche Vorgaben eingehalten und Arbeitszeit in Instandhaltung und Aktualität eingebracht werden müssen. Es lohnt sich. Darauf kann man stolz sein. Der Blog ist mehr als Text und Bild/Video. Basta.

Nachdem ich ziemlich k.o. (man, das wird mit jedem Jahr nicht leichter) abends in mein 1 Zimmer-Appartment in der Nähe des DFB-Campus eincheckte, hieß es Füße hoch, Snacks raus, Tag verarbeiten, schlafen, um am nächsten Tag…

…Freitag, den 20. Oktober 2023, fit zur Messe zur fahren

3 Tage Frankfurter Buchmesse - Zwischen Wohlfühlmodus und Messeandrang

Ich bin von meiner Unterkunft aus mit der Straßenbahn Richtung Bahnhof gefahren und dann zur Messe gelaufen. Mir gefällt es einfach ein Stück zu Fuß zu gehen, egal, wie lang der Tag sein wird. Ich hab glatt vergessen zu erwähnen, dass ich am Tag zuvor noch einen Termin beim dtv-Verlag wahrgenommen habe. Mein einziger richtiger Verlagstermin zur FBM. Das neue Programm birgt das ein oder andere Highlight für mich. Außerdem mag ich Johanna sehr gern, die die Bloggerrelations des Verlages betreut. Dieser Termin surrte mir Freitag noch im Kopf herum. Genauso wie der Stand der Bücherbüchse, der inzwischen größere Ausmaße als zur Leipziger Buchmesse angenommen hat. Ich verstehe den Hype um die Sonderausgaben und Luxuskollektionen, liebäugel ich selbst doch oft damit. Nur einziehen wollte nix, obwohl ich mir den Stand vor der Verkaufsfreigabe zweimal angesehen habe. Kleiner Spoiler übrigens: Ich habe mir kein einziges Buch in Frankfurt gegönnt. Kaum zu glauben, ich weiß. Zum einen fühlte ich mich erschlagen von den Möglichkeiten, zum anderen bekam ich in mein Gepäck kaum was Zusätzliches unter.

Schade eigentlich, den Romy Fölck höchstpersönlich empfahl mir ihre belletristischen Werke, wenn ich schon keine großartige Krimileserin bin. Was für ein Zufall. Eigentlich habe ich Mona von „Tintenhain“ gesucht, die dann bei Droemer Knaur zwischen den Schreibenden stand. Ich glaub, das werde ich nie vergessen und ja, ich merke mir Romys Bücher. Am meisten freute ich mich dann aber doch Mona wiederzusehen. Nachdem wir uns in diesem Jahr zum ersten Mal in Leipzig gesehen haben, war es schön in Frankfurt damit fortzufahren. Mit ihr glückte ein spontaner „Zusammenstoß“ mit Irvie von „Irvie liest“. Ein bisschen geschwatzt und ein Foto gemacht, weiter ging es die kleineren Verlage in Augenschein zu nehmen.

Gegen Mittag verabschiedete ich mich von Mona. Wir wollten uns abends zum Essen treffen, bis dato ging jede von uns ihre eigenen Wege. Mein Vorhaben zum Öffnen der Tore für die Öffentlichkeit zu verschwinden, stellte sich als gute Idee heraus. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nur noch nicht, dass der Samstag schärfer werden würde. Ich entfloh den Massen und verzog mich in die Innenstadt. Genauer gesagt zuerst in eine wirklich große Hugendubelfiliale, in der ich einige Zeit stöberte und mir zumindest ein Notizbuch von Nuuna kaufte, das ich bisher nur online gesehen habe. Für das nächste Bullet Journal versteht sich. Es folgte ein Spaziergang am Main, ein Tee in einer Bäckerei und das angenehme Abendessen beim Italiener mit Mona. Es war so ein schöner und vielseitiger Tag, da tat es mir fast leid…

…am Samstag, den 21. Oktober 2023, meinen letzten Tag anzugehen

3 Tage Frankfurter Buchmesse - Zwischen Wohlfühlmodus und Messeandrang

Wie liebe ich das Gepacke und auschecken – nicht. Glücklicherweise ist die Garderobe für die Presse auf der FBM kostenfrei. Das checkte ich nur nicht am 1. Tag, also merkt euch das bitte, wenn ihr mit Akkreditierung dabei seid. Das nur nebenbei. Wann war ich auf der Messe? So kurz nach 10 Uhr würde ich sagen und nun ja, ein „Wow“ trifft es nicht mal annähernd, welches Bild sich mir auftat. So viele Menschen. Das lockte die Leute sogar in die Sitznischen der Zwischenetagen, um Bilder von oben nach Halle 3.0 zu machen. Ich staunte, ich war geschockt, fasziniert und wollte da eigentlich nicht mehr rein. Ich versuchte es, ließ mich aber schnell wieder nach draußen treiben. Ellenlange Signierschlangen (trotz Signier-Area in Halle 4) an den Ständen, der kilometerlange Menschenandrang in Richtung Bücherbüchse. Das alles verstopfte die Gänge noch mehr. Selbst die Hallen mit den englischsprachigen Büchern war sehr gut besucht – eine Tendenz, die mich an sich freut. Nur wohin mit mir? Ich möchte nicht sagen, dass ich mich verkrochen habe. Nee, ich fand simpel gesagt ein ruhiges Plätzchen und wartete dort auf die Veranstaltung von Pipier.digital und Wattpad. Es sollte ein „Booktalk & Snack“ werden. Die Umsetzung der dahinterliegenden Idee entsprach dem Event ganz gut. Runde Tische für ca. 6 Personen. Daran saßen 2 Autor*innen und an den restlichen Plätzen nahmen die teilnehmenden Personen statt. Es gab die besagten Snacks, kreative Bastelideen für die Tische, Bücher, die man natürlich kaufen konnte, ein Gewinnspiel – fast schon zu gut, um wahr zu sein. Der Haken, die Stehtische, an denen die übrig gebliebenen Teilnehmenden standen und darauf warteten, dass Plätze an den runden Tischen frei wurden. Die Schlangen, die sich bei einzelnen Autor*innen bildeten, damit Bücher signiert werden, kamen glorreich dazu. Ich blieb nicht lange. Ein wenig enttäuscht hoffte ich auf das Treffen mit Andrea von „Easy Peasy Books“. Dass wir kurzerhand von der Messe in das naheliegenden Einkaufscenter verschoben. Wie sich zeigte, flüchteten nicht nur wir. Zumindest sahen die Besuchenden der Buchhandlung Osiander verdächtig danach aus. Es war so verrückt. Nach der Verabredung sträubte sich alles in mir das übervolle Messegelände noch einmal zu betreten, daher schlug ich die Zeit bis zur Abfahrt mit einem ausgedehnten Mittagessen tot. Am Bahnhof angekommen lief ich Andrea und Mona erneut in die Arme. Die geflüchteten Abreisenden sozusagen. Lange hielt das Quatschen nicht an, weil mein Zug auf mich wartete, um mich 17:00 Uhr herum Richtung Heimat zu bringen.

Mein Fazit

Ich komme wieder, wenn möglich nur zu den Fachbesuchertagen. Die Besuchertage sahen für mich dieses Jahr in Halle 3.0 gemeingefährlich aus. So viele Menschen. Das nichts passiert ist, wundert mich wirklich. Ich empfinde es nicht so, dass die Situation unter Kontrolle war und hoffe, dass wird zukünftig besser. Vermutlich mache ich auch wieder mehr Verlagstermine und vielleicht reise ich das nächste Mal mit jemanden zusammen statt allein. Dass ich an keinem offiziellen Programmpunkt teilgenommen habe, störte mich tatsächlich gar nicht. Der Aufenthalt war Abwechslung genug.

In Erinnerung bleibt, dass ich mich immer wieder mit der „alten Garde“ bzw. meiner Bubble treffe und es sich wie zuhause anfühlt. Best thing.

Liebe Grüße Tina (& Leo)

7 Kommentare

  1. Liebe Tina, es war so schön, dich zu treffen und mit dir über die Messe zu bummeln. Die Pizzeria für den Abend war vortrefflich gewählt! Ich habe übrigens bereits den Premierentermin für Mario Bekeschus‘ neuen Braunschweig-Krimi geschickt bekommen, damit man sich nicht nur in Frankfurt in einer Pizzeria begegnet. Jetzt bin ich wohl im Zugzwang.
    Ich freue mich schon auf Leipzig. Wir können ja dieses Mal schon im Vorfeld was verabreden.
    Liebe Grüße
    Mona

    1. Liebe Mona,

      ich fand die Zeit mit dir auch sehr angenehm, gern in Leipzig wieder.
      Der Autor hatte also ein schlechtes gewissen? *lach Na dann wünsche ich dir einen schönen Abend bei Mario Bekeschus.

      Liebe Grüße
      Tina

  2. Hallo liebe Tina 🙂

    Meine Messe war vollgepackt mit schönen Momenten – aber auch super anstrengend. Besonders den Samstag werde ich künftig wohl nicht mehr komplett auf der Messe verbringen, wenn es sich vermeiden lässt. Auch dieses Jahr bin ich in die „leereren“ Hallen geflüchtet. Es ist eben einfach keine gute Idee, bei der Menge an Tickets, die für das Wochenende vergeben werden, alle großen Publikumsverlage in einer Halle anzusiedeln. Ich bin gespannt, ob sich da nächstes Jahr etwas ändern wird!

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Liebe Lisa,

      irgendwann, irgendwann treffen wir uns auf irgendeiner Messe. Das möchte ich dann auch als Foto festgehalten haben!
      Über die Messe-Massen in Halle 3.0 habe ich mir inzwischen sogar einige TikToks angesehen.
      Ich hoffe doch, dass die FBM sich im kommenden Jahr anders aufstellt.

      Liebe Grüße
      Tina

        1. Hallöchen liebe Lisa,

          ja, wir benötigen einen Termin fürs nächste Mal.
          Nächstes Jahr werde ich nicht zur FBM fahren, Aber ich denke, dass die Umfrage, die die Messe gemacht hat, bestimmt zeigen wird, wie katastrophal die Steuerung der Besucher läuft.

          Viele Grüße
          Tina

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