Blick ins Buch - "Sounds of Silence" und "Lights of Darkness" von Maren Vivien Haase - Willkommen ins Stars Holl... ähm, sorry, Golden Oaks!

Blick ins Buch – „Sounds of Silence“ und „Lights of Darkness“ von Maren Vivien Haase – Willkommen ins Stars Holl… ähm, sorry, Golden Oaks!

Einen wunderschönen Sonntagabend zusammen,

das letzte komplette Märzwochenende in 2023 ist rum. In 2 Wochen hoppelt der Osterhase herum, aber irgendwie fühl ich mich noch nicht soweit. Der Frühling zeigt auch eher Startschwierigkeiten und scheint noch mit dem Winter zu ringen. Ich selbst finde aktuell vor allem zwischen Buchseiten Ruhe, ich verstecke mich förmlich dahinter, wenn die Zeit es zulässt. Jetzt möchte ich allerdings 2 Bücher vorstellen, die ich schon vor einiger Zeit ausgelesen habe.

Die Idee und die Cover zogen mich magisch an

Maren Vivien Haase ist auf Social Media bereits vor ihrer Autorinnenkarriere bekannt gewesen. An ihrem Debüt, die Move District-Reihe, kam ich fast nicht vorbei. Als Tänzerin widmete sie sich dort ihrer Leidenschaft. Trotzdem interessierte mich die Trilogie nicht genug, um sie zu lesen. Dafür wurde ich wahnsinnig neugierig auf die darauffolgende Dilogie mit den Büchern „Sounds of Silence“ und „Lights of Darkness“. Mal abgesehen von den funkelnden Titel, den Farbenspiel der Cover und dem Waldmotiv darauf, fiel ich auch dem Farbschnitten zum Opfer. Die simple Idee, dass Gegensätze sich anziehen, sich dadurch Beziehungen verkomplizierten und die Hintergründe des Verhaltens der Protagonisten im Dunklen blieben, ließen mich den „Vorbestellen“-Button bereits Monate vor Erscheinen drücken. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir das Spiel mit den Gegensätzen irgendwie alltäglicher, nicht so tiefgreifend vorgestellt habe. Simpel gesagt, die normalen Beziehungsprobleme, wenn der eine Partner wie der Tag, der andere aber wie die Nacht zu sein scheint. Cozy war die Thematik also nicht. Dafür war es das Setting.

Wer die Gilmore Girls in ihrem Stars Hollow liebt, wird sich in Golden Oaks richtig wohl fühlen

In jedem der beiden Bände befindet sich innerhalb der Klappe eine zuckersüße Karte der Kleinstadt Golden Oaks. Verzweigte Wege die von einem gemütlichen und atmosphärischen Teil der Stadt zum Nächsten führen. Die Bäckerei, die Bar, die Pension, die Boutique und weitere kleine Lädchen, deren individuelle Namen Programm ist. Ich lernte sie alle kennen, denn schon in Band 1 führte mich die Protagonistin Tatum herum und in Band 2 fühlte ich mich mit Frankie bereits ein bisschen wie zuhause. Maren Vivien Haase hat ein Händchen dafür Momentaufnahmen in Worte zu fassen. Augenblicke einfach festzuhalten. Seien es Gerüche, Farben oder Menschen, die die Umgebung zu etwas ganz Besonderen machen. Ich mochte dieses Feeling, das zwischen Ferienlager und Gilmore Girls – Charme liegt. Dazu kamen in jeden der beiden Bände die Jahreszeiten dazu, die dem Ganzen das i-Tüpfelchen im Setting drauf setzten. „Sounds of Silence“ glänzte mit den Farben des Herbstes. „Lights of Darkness“ mit dem Aufbrechen in klare Nächte des zu beginnenden Frühlings.

„Sounds of Silence“ mit Tatum & Dash – Ich liebte ihren Schlagabtausch und verfluchte das Katz- und Mausspiel

Stille. Einzig allein der Klick einer Kamera ist zu hören. So lernte ich die Anfang 20-Jährige Tatum kennen. Klare Gedanken fasst sie nur in völliger Ruhe. Keine Geräusche, denn diese lösen unverhohlene Panikattacken bei ihr aus, selbst in einer Kleinstadt wie Golden Oaks. Damit wurde ich als Lesende schnell konfrontiert. Zu Beginn war die Situation für mich als Außenstehende nicht greifbar. Erst nach und nach mit allerhand bildlichen Gedanken und Emotionen in der Hand ihrer Ich-Perspektive, verstand ich Tatum besser. Ich hoffte mit ihr gemeinsam, dass sie jede triggernde Geräuschkulisse gut übersteht. Das ganze Gegenteil war Dash, der nur bei lauter Musik einschläft und erst dann bei sich ist, wenn lautstarke Töne ihn umgeben. Ich musste schmunzeln als er gedanklich selbst seine Verwunderung ausdrückte, dass sein Gehör noch funktioniert. Beide Charaktere fand ich sympathisch, jeden auf seine Weise. Doch ihr erstes Aufeinandertreffen zeigte nicht gerade freundliche Seiten. Er, ein ehemaliger klischeebehafteter DJ aus dem Big Apple, der in Golden Oaks mit dem besten Kumpel eine Bar eröffnen möchte. Sie, die Tochter von Eltern, die eine Pension in Golden Oaks betreiben, und einen lautstarken Gast nicht mit gebührender Souveränität empfangen kann. Ich gebe zu, den Kindergarten zwischen Tatum und Dash hätte man auslassen können. Mir gefiel der Schlagabtausch und ihre Kommunikation später viel besser – ich konnte lachen, nicken und in mich gehen. Sie halfen einander sich selbst zu reflektieren, gaben sich Halt und das auf richtig gute Weise. Doch irgendwann kam es zu einem nicht zielführenden und in die Länge gezogenen Katz- und Mausspiel, ob sie sich nun wollen oder nicht. Kürze hätte der Story in diesem Fall gut getan und mir das Augenrollen erspart. Ich hatte auch das Gefühl in Wiederholungen zu landen, wie toll und anziehend sich beide doch eigentlich finden. Zudem fehlte mir in Kombination mit Panikattacken und dem Häppchen, dass Geheimnisse gelüftet werden, der Fokus. Der große Peng mit den Offenbarungen war für mich nicht überraschend. Ich hatte gehofft, dass meine Vermutungen nicht wahr werden würden, weil das Szenario für mich zu groß war, um nach Golden Oaks zu passen. Weniger wäre mehr gewesen, um die Ängste und Vergangenheit der Beiden zu erklären. Das hätte einfach viel besser zu dem Ort, diesen tollen Freundeskreis und der Atmosphäre gepasst. Zu viel Drama und doch so herzerwärmende Menschen. Gerade das warm Werden mit den beiden Protagonisten des 2. Bandes traf ins Schwarze – meine Neugier war geweckt.

„Lights of Darkness“ mit Frankie & Tyler – Friends to Lovers mit Humor und der passenden Dramatik

Band 2 mag ich am liebsten. Schon allein, weil die beiden Protagonisten bereits jahrelang befreundet sind und ihre Symbiose einfach nur zum Knutschen ist. Frankie und Tyler stehen für Winks zu sämtlichen Marvelhelden, sie stehen für Situationen, die in jeder guten RomCom den „Jetzt passiert gleich was“ – Moment auslösen und sie stehen dafür, wie offen und natürlich eine Freundschaft sein kann. Ich hätte ewig ihren Gesprächen lauschen können, egal um was es geht, weil eine Intimität, ein Vertrauen damit transportiert wurde, die mich seufzen ließ. Doch warum Frankie immer eine hell erleuchtete Umgebung benötigt und Tyler regelmäßig in der Dunkelheit verschwindet, das weiß keiner. Maren Vivien Haase verpackte die Geheimnisse anders als in Band 1. Ich bekam immer wieder Fragmente, die mich als belesene Person zielsicher in eine Richtung lenkte. Vorhersehbar? Ja, aber der Teufel steckt immer wieder im Detail und das empfand ich als besonders ausgearbeitet in Form der Emotionen und Gedanken beider Protagonisten. Ich fühlte mit, verstand und respektierte von Beginn an. Auch wenn Tyler mich mit seinen Verschwinden rasend machte vor Neugier, ob ich richtig lag. Die Liebesgeschichte der Beiden läuft in einem soliden Tempo an, weniger heiß, doch mit einer Mission. Denn nur einem der Beiden ist von Beginn an bewusst, dass mehr Gefühle da sind. Wie überzeugt man also das Gegenüber davon, dass es ihm genauso gehen sollte? Mit Frankie als strahlenden Sonnenschein, die doch immer mal wieder an sich zweifelt und gerne in Fettnäpfchen tritt (ich fühle das sehr) und Tyler, der eine grundlegende Ruhe ausstrahlt, ein Vorzeigemann in Sachen Frauenbild ist und sich selten beirren lässt, sprühen irgendwann die Funken. Oh, ich mochte die Zärtlichkeit in den Augenblicken und auch die Dramatik, wenn es zu den Päckchen überging, die beide mit sich trugen. Augenrollen gab es übrigens trotzdem, weil es ohne ein wenig Hin und Her hier genauso wenig ging. Leider. Ebenso hatte ich Probleme mit dem Jugendslang, der mir in diesem Band mehr auffiel und die Protagonisten jünger wirken ließ als sie waren oder vielleicht werde ich zu alt für dieses Alterskategorie? Alles in allem flog ich mit liebgewonnen Charakteren und Nebenhandlungen, die der Alltag schreibt, nur so durch die Seiten.

Welchen Wohlfühlorten seid ihr in Büchern begegnet?

Liebe Grüße Tina (& Leo)

4 Kommentare

    1. Hallöchen liebe Lisa, waaas? Du hattest die Bücher nicht auf dem Schirm, was denn da los? Nee, Quatsch. Schön, dass wir beide die Gilmore Girls sehr mögen. 8ch hab sogar die DVD-Box mit allen Staffeln. *lach viel Spaß beim Rewatch.

      Liebe Grüße
      Tina

  1. Hallo liebe Tina,
    mir wurde Band 1 der Reihe schon von einer Freundin empfohlen. Sie sprach von allerhand „cosy“ Momenten, was mich schon sehr neugierig gemacht hat. Was ich an Lovestories mag ist, wenn eben auch ein etwas schwierigeres Thema darin verknüpft ist. Das scheint hier so zu sein.

    Allerdings hast du auch den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt angeführt, der bei mir vielleicht auch anschlagen könnte.

    Was ich sehr mag, sind gute Dialoge. Dialoge, die mit einem perfekten Schlagabtausch daherkommen, zu überraschen wissen und vielleicht sogar zu dem ein oder anderen Lacher führen. Ich sehe hier Potential anhand deiner Beschreibung.

    Der farbige Buchschnitt und das schöne Cover sind auch absolute Hingucker.

    Naaa, mal sehen, vielleicht werde ich hier noch schwach. Dann aber erstmal mit dem ersten Band der Reihe :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallöchen Tanja,

      ja, ich denke, hier ist cozy ein wichtiges Wort.
      Band 1 hat übrigens ein paar Frühlingsvibes, vielleicht passt das gerade ganz gut.

      Ich bin gespannt, ob du Band 1 liest und was du dann sagst.

      Liebe Grüße
      Tina

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