2 in 1 – Blick ins Buch: „Marie Curie – Die erste Frau der Wissenschaft“ von Barbara Goldsmith – Worte, die die Einzigartigkeit dieser Frau und den Mythos um sie beschreiben

Hallo zusammen,

und willkommen zu einer lang vermissten „Blick ins Buch“ – Sparte. Celina und ich blicken heute wieder gemeinsam mit 2 Kurzmeinungen auf ein Buch, das wir in der #readingclassics-Lesegruppe gelesen haben. An sich reden wir hier nicht von einem richtigen Klassiker. Das löste auch eine kleine Debatte in der Gruppe aus, die zukünftig Bücher wie „Marie Curie“ ausschließt. Denn das Buch ist mit Ersterscheinung 2005 ziemlich jung und nur die Protagonistin eine historische Person. Nichtsdestotrotz sind wir froh mehr über diese Frau erfahren zu haben.

„Diese Zielstrebigkeit und Intelligenz ist beneidenswert, aber einen Kaffee hätte ich mit ihr nicht trinken wollen“

(sagt Tina)

Ich war schon ein bisschen Feuer und Flamme dieses Buch zu lesen. Das Leben der Marie Curie als Roman. Geschrieben von einer Autorin, die sich in ihrer Recherche radioaktiver Strahlung ausgesetzt hat als sie alte Dokumente der Curies sichtete. Das nenne ich Einsatz. Der Erzählstil erschien mir passend, weil nicht nur Maries Geschichte erzählt wurde, sondern auch immer wieder Personen ins Rampenlicht traten, die Einfluss auf ihre Person oder auf ihre Forschung nahmen. Aber innerhalb dieser doch sehr wissenschaftlichen Parts nahm die Handlung dann einen langatmigeren Sachbuchcharakter an. Ging es um das private Geschehen ähnelte es eher wieder dem Roman mit einem allwissenden Erzähler. Mir gefielen die privaten Details von Marie besser und es hätten ruhig mehr sein können. Allerdings sehe ich das als Geschmackssache an. Den einen interessiert die Wissenschaft, den anderen die Person mehr. Ich lernte für mich trotzdem einiges Neues aus Physik und Chemie, vor allem was zuerst entdeckt wurde und die dazugehörige Weiterentwicklung. Auffällig ist, wie die Autorin den gesellschaftlichen Umgang mit Radium (irre, würde heute keiner mehr machen) und die politische Machenschaften einbrachte, um das Bild abzurunden. Marie Curie war ein objektiv, rational denkender Mensch. Nicht sympathisch, doch trotzdem nachvollziehbar und das unter anderem, weil die das Buch ihre Lebenserfahrung in jungen Jahren mit einschließt. Mit knapp 250 Seiten erhielt ich also tatsächlich ein stimmiges Bild der jungen wie auch alternden Curie, sowie den Menschen, die ihr nahe standen oder Einfluss auf ihre Leben nahmen. Ich lernte die Frau, die Mutter, die Ehefrau, die Frauenrechtlerin und vor allem die Wissenschaftlerin besser kennen als ich es gedacht hätte und war über das ein oder andere Detail ziemlich überrascht – beispielsweise, dass man sich völlig bewusst einer gefährlichen Substanz aussetzt, andere jedoch davor warnt. Ich empfehle das Buch jedem, der den Namen schon einmal gehört hat und sich nicht nur mit Schlagworten wie Nobelpreis und Radioaktivität zufrieden geben möchte.

Im Dienste der Wissenschaft

(sagt Celina)

Auch wenn ich eigentlich keine Biografien lese, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, da ich Marie Curie interessant finde. Beim Lesen habe ich festgestellt, dass ich gar nichts wusste über diese Frau, außer ihren Namen und das sie was mit der Radioaktivität zu tun hat. Besonders das Thema mit der Radioaktivität hat mich interessiert und wie man damals damit umgegangen ist.
Nicht nur Marie Curie spielte eine Rolle in dem Roman, sondern auch alle Personen, mit ihren Erfolgen und Aufstiegen, die eine Rolle in ihrem Leben spielten. Aber manchmal fand ich es anstrengend und langatmig von den anderen zu lesen, weil es mich manchmal nicht interessierte.
Ich war überrascht wie Marie Curie und ihr Mann mit den Substanzen und den Strahlen umgegangen sind und war besonders überrascht, dass sie so lange lebten. Ich habe versucht mir öfter vorzustellen wie das gewesen sein muss damit zu arbeiten und die Folgen beobachten zu können, aber ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Außerdem war ich geschockt wie die Gesellschaft nach der Errungenschaft von Radium damit umgegangen ist und was es alles für Produkte gab in denen die Substanz steckte.
Leider habe ich manche wissenschaftliche Kommentare nicht verstanden, aber es wurde versucht es sehr verständlich zu erklären.
Ich habe Marie Curie besser kennengelernt und auch mehr über das Leben ihrer Kinder erfahren. Sie war eine sehr interessante und starke Frau und hat sich mit ihrer Freude und Liebe zur Wissenschaft durchgesetzt und nicht unterkriegen lassen. Dennoch war sie mir nicht ganz sympathisch. Aber ich kann den Roman trotzdem empfehlen, wenn euch das Thema Marie Curie und Radioaktivität interessiert und ihr mehr erfahren wollt.

Liebe Grüße Tina (& Leo) & Celina

5 Kommentare

  1. Hallo ihr Beiden!
    Ich habe vor nicht all zu langer Zeit auch eine Biographie über Marie Curie gelesen, allerdings ein reines Sachbuch, also keine Romanbiographie.
    Marie Curie ist eine wirklich faszinierende Frau und ich hätte gedacht, dass ich vielleicht etwas neues lernen würde mit diesem Buch. Aber nach euren Meinungen, denke ich eher nicht. Obwohl es doch sehr interessant klingt. 🙂
    Viele Grüße
    Diana

    1. Hallöchen Diana,
      ist das Sachbuch mehr wissenschaftlich oder persönlich geprägt? Oder hat es eine gute Mischung?
      Das interessiert mich, weil ich den Mix im Roman nicht so gelungen fand.

      Liebe Grüße Tina

      1. Das war mehr so eine Mischung aus beidem, aber hier fand ich es gut gelungen. War kein dickes Buch und hat mir aber trotzdem ihr Leben und Werk nahe gebracht. 🙂

  2. Hallo ihr beiden 🙂

    Spannend – auch wenn das Buch absolut nicht in meine bevorzugten Genres passt. Und dass es scheinbar etwas ins sachbuchige abdriftet trägt gerade nicht unbedingt zu meiner Begeisterung bei 😀 Biographien sind leider nicht so ganz mein Ding, obwohl ich als Naturwissenschaftlerin Marie Curie natürlich super spannend finde. Auf jeden Fall zwei sehr schöne kurze, knackige Rezensionen von euch <3

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Liebe Lisa,

      danke dir. Ja, ich denke mir, dass du eher in andere Genres abtauchst. Ich persönlich ja auch 😉 Doch über die #readingsclassics – Gruppe erweitere ich öfter mal meinen Horizont. Es gab zwar auch Bücher, da bin ich froh, wenn ich sie nicht mehr sehe, aber bei anderen hat es sich gelohnt.

      Liebe Grüße
      Tina

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