Guten Morgen liebste Buchmenschen,
ich wünsche euch einen happy Samstag! Ausgeschlafen und ziemlich motiviert nenne ich mich heute. Die Wohnungsbesichtigung gestern war echt spontan, aber ein Volltreffer. Wenn alles klappt, stelle ich Anfang August mein Bücherregal in einer viel größeren Wohnung auf und weil ich gerade dabei bin vergrößere ich es gleich. Ihr versteht, was ich meine.
Bevor ich zur Arbeit aufbreche, wollte ich endlich mal wieder eine Rezension online bringen. Irgendwie kommt es mir vor als wäre die letzte Rezension ewig her. Also, auf geht´s:
Eine Geschichte darüber, dass jeder anders über seinen eigenen Schatten springen muss
Allgemein:
„Das Glück an Regentagen“ ist der erste Roman der kanadischen Autorin Marissa Stapley, der in Deutschland erschien, doch nicht der erste Roman, den sie geschrieben hat. Rowohlt veröffentlichte die dramatische Liebesgeschichte 2017. Innerhalb des Buches dreht es sich um Mae, die Hals über Kopf von ihrem Freund verlassen und verraten wurde. Mit Mitte 30, einem ruinierten Leben, sowie einem Hund kehrt sie zu ihren Wurzeln, der kleinen Pension ihrer Großeltern am St. Lawrence River zurück. Was sie nicht ahnt ist, dass ihre Großeltern Lilly und George selbst in einer Krise stecken. Die Schatten der Vergangenheit und die Erinnerungen an den Tod von Maes Eltern holen sie unerbittlich ein. Doch das ist nicht alles, denn plötzlich taucht Maes Jugendliebe Gabe wieder auf. Warum ist er damals einfach abgehauen? Was hat das mit ihrer Familie zu tun?
Mein Bild:
Das Buch fiel mir bereits 2017 durch das schöne blau-goldene Cover auf. Es wirkt verspielt, romantisch und naturverbunden. Ich dachte mir, dass die Geschichte bestimmt auch so ist. Schon jetzt gesagt, so war sie tatsächlich nicht. Letztes Jahr ergatterte ich dann ein Exemplar auf der Frankfurter Buchmesse und freute mich, dass im hinteren Teil des Buches sogar eine skizzenhafte Karte des Ortes, in dem das Buch spielt, hinterlegt ist.
Die Einteilung des Buches von Teil 1 bis Teil 3 gab mir ein Rätsel auf, dass ich bis jetzt nicht lösen konnte. Für mich macht das keinen Sinn. Dafür liebte ich die Kapitelüberschriften, die einen total niedlichen Hintergrund haben, denn es sind alle Dinge, die man bei „Regentagen“ anstellen kann. Diese Liste wurde von der Mutter der Protagonistin angefertigt und hängt in der Pension der Großeltern. Irgendwie fühlte ich mich dadurch als Teil der Geschichte.
Allerdings fiel mir der Einstieg über den Prolog ziemlich schwer. Ich dachte nur „Hä?“ und musste ihn zweimal lesen, weil ich in eine verzweifelte Situation hineingeschleudert wurde ohne zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Noch dazu war es ein Schwenk zurück in die Familiengeschichte, also in die Vergangenheit, was mir aber erst später wirklich bewusst wurde und noch viel später verstand ich, was ich da eigentlich gelesen hatte. Denn das ist eines der Geheimnisse, die es zu lüften galt. Echt schwierig.
Es gibt einige undurchsichtige Schatten der Vergangenheit, die innerhalb des Plots aufgearbeitet werden, wie zum Beispiel der Tod von Maes Eltern, die Jugendliebe von Maes Großmutter Lilly, das Zerwürfnis zwischen Gabe und seinem Vater Jonah. Und natürlich kommen sehr viele Verbindungen dazu, die sich in meinem Kopf nach und nach aufbauten. Ich war teilweise so damit beschäftigt, das Konstrukt von Zeitsprüngen, Freundschaft, Liebe und Lügen vor meinem inneren Auge aufzubauen, dass plötzliche Twists in der Handlung mich völlig aus der Bahn warfen. Ich meine, dass war herausragend, aber nicht einfach, weil die Story so eine grundlegende traurige Grundstimmung besitzt.
Man könnte jetzt daraus schließen, dass es sich um ein langatmiges Familiendrama handelt. Glücklicherweise ist dem nicht so. Zum einen, weil aus vier verschiedenen personalen Perspektiven erzählt wird, die ihre eigenen Ecken, Kanten und Probleme haben. Zum anderen gefallen mir die dazugehörigen (auch positiven) Erinnerungen an die Vergangenheit über mehrere Jahrzehnte.
Zwar kaufte ich Mae die zwiegespaltenen Gefühle nicht ab, da sie zur Heuchelei neigte, aber dafür überzeugten mich ihre an Demenz erkrankte Großmutter und ihr Großvater, der seiner Wut endlich einmal freien Lauf lässt. Für Gabes Charakter fehlen mir die Worte. Er hat so viel schreckliche Dinge erfahren, dass man am Anfang des Buches eine Triggerwarnung hätte setzen sollen.
Marssa Stapley schafft es mit ihrem Schreibstil die Situation und Gefühlswelt der Protagonisten so zusammenzustellen, dass sie lebendig werden, dass sie auch gute Tage haben trotz des faden Beigeschmacks von vergangenen Zeiten, der Krankheit und Trauer.
Das Buch fiel mir bereits 2017 durch das schöne blau-goldene Cover auf. Es wirkt verspielt, romantisch und naturverbunden. Ich dachte mir, dass die Geschichte bestimmt auch so ist. Schon jetzt gesagt, so war sie tatsächlich nicht. Letztes Jahr ergatterte ich dann ein Exemplar auf der Frankfurter Buchmesse und freute mich, dass im hinteren Teil des Buches sogar eine skizzenhafte Karte des Ortes, in dem das Buch spielt, hinterlegt ist.
Die Einteilung des Buches von Teil 1 bis Teil 3 gab mir ein Rätsel auf, dass ich bis jetzt nicht lösen konnte. Für mich macht das keinen Sinn. Dafür liebte ich die Kapitelüberschriften, die einen total niedlichen Hintergrund haben, denn es sind alle Dinge, die man bei „Regentagen“ anstellen kann. Diese Liste wurde von der Mutter der Protagonistin angefertigt und hängt in der Pension der Großeltern. Irgendwie fühlte ich mich dadurch als Teil der Geschichte.
Allerdings fiel mir der Einstieg über den Prolog ziemlich schwer. Ich dachte nur „Hä?“ und musste ihn zweimal lesen, weil ich in eine verzweifelte Situation hineingeschleudert wurde ohne zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Noch dazu war es ein Schwenk zurück in die Familiengeschichte, also in die Vergangenheit, was mir aber erst später wirklich bewusst wurde und noch viel später verstand ich, was ich da eigentlich gelesen habe. Denn das ist eines der Geheimnisse, die es zu lüften galt. Echt schwierig.
Es gibt einige undurchsichtige Schatten der Vergangenheit, die innerhalb des Plots aufgearbeitet werden, wie zum Beispiel der Tod von Maes Eltern, die Jugendliebe von Maes Großmutter Lilly, das Zerwürfnis zwischen Gabe und seinem Vater Jonah. Und natürlich kommen sehr viele Verbindungen dazu, die sich in meinem Kopf nach und nach aufbauten. Ich war teilweise so damit beschäftigt, das Konstrukt von Zeitsprüngen, Freundschaft, Liebe und Lügen vor meinem inneren Auge aufzubauen, dass plötzliche Twists in der Handlung mich völlig aus der Bahn warfen. Ich meine, dass war herausragend, aber nicht einfach, weil die Story so eine grundlegende traurige Grundstimmung besitzt.
Man könnte jetzt daraus schließen, dass es sich um ein langatmiges Familiendrama handelt. Glücklicherweise ist dem nicht so. Zum einen, weil aus vier verschiedenen personalen Perspektiven erzählt wird, die ihre eigenen Ecken, Kanten und Probleme haben. Zum anderen gefallen mir die dazugehörigen (auch positiven) Erinnerungen an die Vergangenheit über mehrere Jahrzehnte.
Zwar kaufte ich Mae die zwiegespaltenen Gefühle nicht ab, da sie zur Heuchelei neigte, aber dafür überzeugten mich ihre an Demenz erkrankte Großmutter und ihr Großvater, der seiner Wut endlich einmal freien Lauf lässt. Für Gabes Charakter fehlen mir die Worte. Er hat so viel schreckliche Dinge erfahren, dass man am Anfang des Buches eine Triggerwarnung hätte setzen sollen.
Marssa Stapley schafft es mit ihrem Schreibstil die Situation und Gefühlswelt der Protagonisten so zusammenzustellen, dass sie lebendig werden, dass sie auch gute Tage haben trotz des faden Beigeschmacks von vergangenen Tagen, Trauer und Krankheit.
Fazit:
Eine dramatische Geschichte mit Anspruch trotz kleiner Kritik an Protagonistin und inhaltlichen Aufbau. Für Leser, die sich in einer Mischung aus Familiendrama, realen Problemen und vergangener Liebe verlieren können. Aber Achtung! Triggerwarnung bezüglich Gewaltszenen und Alkoholmissbrauchs.
4 von 5 Pfoten
Wie steht ihr zu Geschichten, die keine fröhliche oder wohlwollende Grundstimmung haben? Wünscht ihr euch dann auch glückliche Phasen, um einmal lächeln zu können?
Liebe Grüße Tina (& Diego)
Liebe Tina, ich drücke dir die Daumen, dass es mit der Wohnung klappt 😀 und glaub mir neue Bücherregale lassen sich erstaunlich schnell füllen 😀
Deine Rezension gefällt mir richtig gut und die Geschichte klingt auf jeden Fall ansprechend ich finde es übrigens richtig gut gibst du am Ende von dir aus noch eine Triggerwarnung mit!
Bis morgen 😀
Liebe Elizzy,
dankeschön. Oh ja, ich merke, wie schnell sich mein Shelf füllt… 🙂
Es freut mich, dass dir die Rezension gefällt. Bezüglich der Triggerwarnung war ich mir erst unsicher, ob ich da eventuell überempfindlich reagiert habe, aber ich fand es besser darauf aufmerksam zu machen.
Viele Grüße
Tina
Hi Tina,
eine tolle Rezension! Das Buch wartet ja auch noch daheim bei mir, ich bin also gespannt. In einem Buch finde ich eine etwas gedrückte Stimmung gar nicht schlimm, solange es zur Story passt und die Geschichte sich trotzdem entwickelt, aber natürlich sind kleine Sonnenschein-Momente etwas tolles.
Liebe Grüße,
Sandra
Hallo Sandra,
dankeschön. I know, dass du das Buch noch im Schrank hast 😉
Wahrscheinlich brauche ich zumindest eine neutrale Ausgangslage. Lesen fungiert oft als Stimmungsaufheller bei mir, daher ist mir das doch schon wichtig.
Liebe Grüße
Tina