„Buchpfote schaut zurück“ – März 2023 – 31 Tage wie Schall und Rauch

Hallo meine liebsten Buchmenschen,

ich hoffe, ihr wurdet am 1. April nicht zu sehr oder überhaupt veräppelt. Mir ist nix passiert bzw. wenn, dann habe ich es nicht gemerkt. Ehrlich gesagt, habe ich erst bemerkt, dass der Tag des Aprilscherzes ansteht als er schon wieder vorbei war. So ungefähr fühlte sich der März an – Dinge realisieren nachdem sie passiert sind. Von daher macht es noch ein wenig mehr Sinn, den Monat noch einmal durchzugehen.

Bücherregale leeren, weitere anstehende Veränderungen und verstecken zwischen Buchseiten

Was hab ich im März nur alles gemacht? Gefühlt nicht viel in der Anzahl der Dinge, aber in der Häufigkeit und Länge schon mehr. Da Anfang Mai mein Umzug von statten geht, habe ich weiter ausgemistet und zum Verschenken bzw. zum Verkauf angeboten. Spaß macht das keinen. Es ist zeitaufwendig die Anzeigen einzustellen, auf jede Nachricht zu reagieren und sich nicht zu ärgern, wenn jemand absagt oder gar nicht erscheint. Glücklicherweise setze ich Termine so, dass ich eh zu diesem Zeitpunkt zuhause wäre. Inzwischen sind meine Bücherregale leer und werden nächste Woche hoffentlich von ihren neuen Besitzern abgeholt. Ihr könnt gar nicht glauben, wie gern ich jetzt bei meinem Lieblingsmann im Wohnzimmer sitze und meine Bücher anstarre und wie unwohnlich mein Noch-Wohnzimmer wirkt.

Ich hänge trotz der massigen Vorbereitungszeit meiner innerlichen ToDo – Liste hinterher. Das ist nicht schlimm, noch nicht. Die Wochenenden war ich einfach zu wenig zuhause und innerhalb der Woche bin ich Dank der Arbeit zu platt gewesen, um beispielsweise noch den Keller zu inspizieren und festzustellen, was noch wohin kann oder nicht. Zudem ergab sich auf Arbeit eine Änderung meiner Tätigkeit ab April. Das ist gut, denn ich wollte das so, nur hab ich damit inzwischen später gerechnet. Als ich die Nachricht bekam, dass es soweit ist, nun ja, das musste sacken. Mein Kopf rotierte sofort, was ich wann tun muss, welche Dinge ich anderen Personen übergeben sollte, wie mein Arbeitsalltag sich ändern würde und so weiter und so fort. So bin ich. Gib mir einen Sachverhalt und ich zerdenke das. Vorerst werde ich 12 Monate von einer Servicetätigkeit ins Prozessuale meines Bereiches wechseln. Für einen „Fachidioten“ wie mich könnte das genau das Richtige sein. Das gilt es zu testen. Trotz der Befristung fühlte es sich in den letzten Wochen wie Abschiednehmen an. Ab morgen gehts los. Bin ich aufgeregt? Ein wenig. Mein Bonus ist, dass ich nicht in komplett neue Gefilde eintauche.

In meiner Freizeit haben mich oft die Buchseiten gerettet. Zur Ruhe kommen, nicht nachdenken, nicht von einer Stelle zur anderen gehen. Einfach lesen. Ich bin diesem Hobby so dankbar. Ansonsten löste mein Lieblingsmann sein Geburtstagsgeschenk ein. Zu Viert sind wir per VR-Brille in Medusas Höhle gelandet und mussten uns herausarbeiten. Eine Witzige Sache so eine VR-Brille. Sich aber selbst dabei nicht viel zu bewegen (nicht gehen oder zu viel drehen) forderte uns alle. Es war lustig, meinem Lieblingsmann hats gefallen und das war die Hauptsache. Nach gefühlt ewigen Zeiten traf ich vereinzelt 2 Freund*innen wieder. Intensive Gespräche und das Versprechen sich nun wieder öfter zu sehen sind das Fazit. Im Kino bin ich auch gewesen. „John Wick 4“ fand ich ok, viel Action, Story war ausbaufähig, dafür fand ich die Nebencharaktere interessant. Ich glaub, den kann man sich ruhig erst zuhause gönnen.

Whoop, whoop – Leseziel fast erreicht und jeah, Blogziel erreicht

Lesen, Hörbücher hören und bloggen entspannte mich im März sehr. All die Gedanken, die mir im Kopf herum schwirrten, kamen zum Stillstand, wenn ich eine Seite nach der anderen inhalierte oder mir die Worte von der Seele schrieb. Mein Versprechen jede Woche einen Blogbeitrag online zu bringen, konnte ich so halten. Das freut mich. Dennoch habe ich mein Ziel von 5 gelesenen Büchern nicht geschafft. Doch mit 4 gelesenen Büchern kann ich gut leben:

„Die Chroniken von Rotkäppchen – Allein im tiefen, tiefen Wald“ von Christina Henry hat mir echt gut gefallen. Mit der Protagonistin Red sprach die Autorin Rassismus, den Umgang mit behinderten Menschen und wie Verschwörungstheorien Menschen beeinflussen, an. Das Endzeitszenario rankte rund um eine Pandemie und yes, wenn Henry da nicht in die Glaskugel geschaut hat, dann weiß ich auch nicht. Das Buch erschien im englischsprachigen Raum 2019 und wir wissen ja, was uns später einige Jahre beschäftigte. Kleiner Minuspunkt gibts von mir für den monströsen Teil im letzten Drittel (mehr will ich nicht sagen, das spoilert), das brauchte die Story nicht. Mit diesem Buch habe ich nun endlich auch meine Reihenchallenge #6in12byBuchpfote begonnen – lieber spät als nie.

„Kein Horizont zu weit“ von Alexandra Flint habe ich gefühlt. Herrlich, die Füße in den Nordseestand zu setzen und den Wind in den Haaren zu spüren. Die Autorin besitzt ein Händchen für die bildliche Sprache, um Gedanken, Dialoge und nicht nur das Setting dem Vorbild getreu zu gestalten. Die Charaktere sind herzerwärmend und allerliebst, die Liebesgeschichte cozy und nicht übertrieben. Natürlich wusste ich oft, wo die Reise hingeht, doch es war sooo schön. Ich freue mich auf den 2. Band der „Tales of Sylt“-Reihe und empfehle das Hörbuch gerne weiter.

„Vakuum – Meide den Nebel“ von Antje Wagner ist bereits rezensiert (hier). Der Jugendthriller geil mir echt gut. Zack, und alle Menschen sind weg, bis auf ein paar junge Menschen, die sich finden und dem Rätsel auf die Spur kommen wollen, warum sie die Übriggebliebenen sind. Verfolgt von einem Nebel, der alles zu verschlingen droht. Schleichende Spannung, viel Charakterentwicklung und Lebensgeschichte, die eindrücklich in den verschiedenen Perspektiven beschrieben ist.

„Der Ozean am Ende der Straße“ von Neil Gaiman ließ mich ratlos zurück. Ich weiß, dass die Geschichte viele Fans hat und viel Interpretationsspielraum liefert. Mir ist persönlich zu viel offen geblieben. Die Geschichte um einen Jungen, dessen Name ich bis zum Schluss nicht kannte, dem vermeintlich fantastische Dinge passieren und das in einer Zeit, in der er Wunder wirklich gebrauchen kann. Ich verstehe die Ideen dahinter oder zumindest glaube ich das. Mir hat die Bestätigung meiner Vermutungen nur gefehlt. Diana von „Lesewelle“ ging es ähnlich. Wir haben das Buch zusammen im Buddyread gelesen.

Ich scheine mit meinem Vorhaben im April wieder alle Register ziehen zu wollen. Deswegen sage ich, dass ich diese Bücher im April weiterlesen bzw. beginnen will (mit beenden halte ich mich lieber zurück):

„Seasons of the Storm – Gaias Gefangene“ von Elle Cosimano liest sich klasse und trotzdem zieh ich das Buch seit Februar mit. Ich stecke auf Seite 276. Nachdem ich das System, die einzelnen Faktoren nun kennengelernt habe, beginnt die Story einzelne Fäden zusammenzubringen. Keine Ahnung, wie es weiter geht. Ich finde die Story nur im Maße vorhersehbar. Die Jahreszeiten sind einfach sehr impulsiv und das System komplex.

„Beautiful Disaster“ von Jamie McGuire rereade ich in einem Buddyread mit Sandra von „Piglet and her Books“. Ich liebe es immer noch und fliege durch die Seiten. Klar, es kann mit „After“ und „Fifty Shades of Grey“ auf einen Haufen geworfen werden. Doch der Humor, der Schlagabtausch und die Ehrlichkeit sind es wert. Aber Achtung, die Beziehung ist zum Teil toxisch und es gibt noch weitere triggernde Aspekte, die der Verlag in dieser Neuauflage glücklicherweise erkennt und eine Contentwarnung ausgesprochen hat.

Wenn es klappt und weil es in die Jahreszeit passt, möchte ich „Die Sonnenwächterin“ von Maja Lunde lesen. Mich berührte „Die Schneeschwester“ bereits vor einigen Jahren und hoffe, dass es die Geschichte um den Frühling ebenso tut. Weiterhin möchte ich in meiner Reihenchallenge #6in12byBuchpfote vorwärts kommen und 2 Reihenabschlüsse lesen. Im Fantasybereich „Iskari – Die Himmelweberin“ von Kristen Ciccarelli, damit ich wieder in die orientalisch angehauchte Welt mit Drachen, sowie Helden mit Ecken und Kanten reisen darf. Und im New Adult – Bereich werde ich mich mit „Run Away“ von Anabelle Stehl endlich in die Geschichte der sympathischen Miriam vertiefen können. Wenn dann noch Zeit ist, beginne ich für #readingclassics „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner. Ich bedanke mich bei Andreas Kück von „Leselust“, denn ohne ihn hätte das Buch nicht zur Auswahl gestanden.

Sind das 6 Bücher? Ja, es sind 6 Bücher. Wie gesagt, 2 davon sind begonnen und werden im April sicherlich auch beendet. Die anderen werde ich beginnen und wir schauen mal, wie es läuft. Die Auswahl ist auch nur so groß geworden, damit ich in meinem jetzigen zuhause überhaupt noch Bücher stehen habe. Es darf eben nie und nirgends an Auswahl fehlen.

Was bringt der April? Na klar, die Buchmesse!

Neben packen, packen, Möbel verkaufen/verschenken und nochmals packen und ausmisten und alles, was der baldige Umzug mit sich bringt, bleibt im April vor allem eins: Die LBM. Ich habe die komplette Buchmessewoche frei. Ja, die Buchmesse läuft „nur“ 4 Tage, aber Vorbereitung ist alles und packen, packen, packen. Ich freue mich so sehr auf die Messe, die Begegnungen, den Buchrausch, die Veranstaltungen. Ich muss unbedingt noch das Programm wälzen (vielleicht schreibe ich einen Beitrag dazu). ich werde an den Messetagen unglaublich viel laufen und im Strom der Buchleidenschaft mit schwimmen. Mehr steht tatsächlich noch nicht, außer vielleicht 1 oder 2 kleine Familienfeiern. Das reicht mir.

Und ihr so? Wen sehe ich auf der Buchmesse?

Liebe Grüße Tina (& Leo)