Hallo meine Lieben,
ich hoffe, euch geht es gut und die Woche läuft nach euren Wünschen. Ich hänge momentan richtig schön durch. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich mich seit einiger Zeit mal wieder gesünder ernähre und mir damit die Schoki fehlt oder ob das Wetter mich einfach nur fertig macht. Mir fehlt es an Elan und Energie, nach viel Lachen und vor Freude strahlen ist mir auch nicht. Ich hoffe, die Phase ist irgendwann vorbei, mir tun meine Mitmenschen langsam schon leid, dass sie mich jedes Mal so sehen müssen.
Am Montag kam die Montagsfrage seeehrrr spät online. Die liebe Antonia von „Lauter & Leiser“ hat es leider nicht anders geschafft, aber die Montagsfrage mitten in der Woche zu beantworten ist bei mir nichts Neues, also auf geht’s:
Wie geht Repräsentation (nicht)? (Pride Month Edition)
Es ist Juni, es ist Pride-Montah und wer regelmäßig auf Social Media unterwegs ist, hat das sicherlich spätestens aufgrund der buntfarbigen Posts mitbekommen. Es lebe die Vielfalt/Diversität/Individualität und jeder darf lieben wen er lieben will ohne sich dafür verstecken oder schämen oder sonst etwas zu müssen! So denke ich darüber und ich stelle die sexuelle Identität einer Person nicht in den Mittelpunkt, wenn ich denjenigen kennenlerne, mache es nicht zu seinem Hauptaugenmerk, zu einem Klischee. Warum auch?
Und das sollte auch so in der Literatur sein. Repräsentation ist ein Riesen-Thema geworden. Einerseits finde ich das gut, andererseits was ist repräsentativ? Repräsentativ ist etwas, wenn es realistisch und detailgetreu ist. Sprich, es zeigt das alltägliche Bild der Welt. Und hier scheiden sich die Geister, denn jeder besitzt eine andere Wahrnehmung von Repräsentation, zumindest, wenn es um Details geht. Wir sind uns sicher alle einig, dass es nicht repräsentativ ist, einen Friseur als den klassischen Schwulen überhaupt zu zeichnen.
Nur, wie zeichne ich eine Person, einen Ort repräsentativ, wenn die Geschichte nicht autobiografisch ist? Knackpunkt gefunden. Sehr detailliert und fachkundiger als ich haben sich die Mädels von „Skepsiswerke“ damit auseinandergesetzt, hier der Beitrag dazu.
Bei der Auswahl des Buches schaue ich nicht direkt auf Repräsentation, das kann man anhand des Klappentextes und des Covers schlecht ausmachen und auch beim Lesen mache ich mir wenig Gedanken darüber, es sei denn ich kann der Geschichte nichts abgewinnen oder zweifle die Glaubhaftigkeit an. Ich will von der Geschichte mitgerissen werden, Freundschaft oder gar Feindschaft mit den Protagonisten schließen und die Tiefe der Worte in mir spüren. Darauf kommt es mir an.
Wie steht ihr dazu? Wie wichtig ist euch Repräsentation in der Literatur?
Liebe Grüße Tina (& Diego)
Liebe Tina, dann wünsche ich dir wieder mehr Elan und Energie! Teilweise hat man einfach so Tage und die gehen auch wieder vorbei. Bei uns hat es gestern und heute schön abgekühlt, bevor nächste Woche die Hitzewelle beginnt. Vielleicht konnte du dich ja noch ein bisschen entspannen.
Von einem Klappentext und dem Cover kann man schlecht auf Repräsentation schließen und daher sind bei mir im Regal auch nur wenige queere Protagonistin vorhanden. Dies ist ja auch ein Thema, das oft kritisiert wird, weil es für Personen, die gerne ein Buch mit einer queeren Person haben möchten, oft schwer ist auf dem deutschen Buchmarkt eins zu finden und sie länger Suchen müssen.
Danke dir für deinen Kommentar!
Bei mir sehen die Bücher auch immer benutzt aus, sie erzählen ihre eigenen Geschichten und sammeln die Erinnerungen von Urlauben und Momenten auf, wo ich sie damals gelesen habe.
Das mit dem Fallen lassen ist auch das schöne am Lesen und das geht beim Fernsehen eher weniger.
Alles Liebe
Nadine
Liebe Nadine,
danke dir, dein Zuspruch hilft mir schon.
Abgekühlt hat es sich hier nicht so sehr, leider. Ich bin tatsächlich froh nächste Woche Spätschicht zu haben, so kann ich morgens noch außer Haus gehen und mich ab Mittag im Büro verkriechen
Ja, ich kenne die Kritik bezüglich der raren queeren Personen in Büchern. Ich gehe aber davon aus, dass der Stein dahingehend ziemlich ins Rollen gekommen ist und die kommerzielle Literatur sich dadurch verändern wird. Ein Anfang ist gemacht.
Gerne doch und lass uns Bücher weiter benutzen!
Liebe Grüße
Tina