Hallöchen liebste Buchmenschen,
die Frankfurter Buchmesse ist schon fast 2 Wochen vorbei, aber erst jetzt schaffe ich es den Bericht zu schreiben. Bedankt euch bei Petrus, denn solange es stürmt und regnet, werde ich keine Wandertour angehen (gesendet aus dem Harz am Mittwoch, dem 24. Oktober 2018) und dafür diesen Bericht tippen. Also spulen wir mal zurück:
Anreise – Frankfurt, ganz anders als gedacht – Donnerstag, 11. Oktober 2018
Am Morgen ging es bei mir noch recht hektisch zu, da ich mich ein wenig mit der Zeit verkalkuliert hat und ca. 45 Minuten bevor mein Zug am Leipziger Hauptbahnhof abfuhr, mit packen fertig war. Ich stand aber trotzdem pünktlich am Gleis. Im ICE fuhr ich recht chillig bis Frankfurt am Main, einmal umsteigen in die S-Bahn, dann Google Maps angeschmissen und zack checkte ich im „NH Frankfurt Niederrad“ ein.
Diego war logischerweise mit dabei, daher ging es kurze Zeit später auf eine größere Gassirunde. Ich muss sagen, Frankfurt Niederrad verwirrte mich schon. Wie ist es möglich Industrie, Bürokomplexe, Wohnblogs, Gartenanlagen und Einkaufsmöglichkeiten in ein Viertel zu stecken? Auch der wechselnde Baustil der Mehrfamilienhäuser war ungewohnt. Nachdem ich mich ein wenig belesen habe, dass Frankfurt historisch einige Verluste einstecken musste, war mir einiges klar.
Am frühen Abend checkte endlich Sandra von „Piglet an her Books“ ein. Kurzerhand trafen wir uns zum Abendessen noch mit Josy von „Fiona Fabelhaft“ und ließen es uns beim Griechen gut gehen.
Tag 1 – Zerplatzte Illusionen & Termine – Freitag, 12. Oktober 2018
Sandra und ich sind seit langem ein eingespieltes Team. Das macht das morgendliche Prozedere sehr einfach. Man kennt sich halt und so saßen wir wie geplant nach dem Frühstück bei Josy im Auto, fuhren zur Messe und ich gab mich bis zum Parkhaus der Illusion hin, die Messe in 2 Tagen komplett sehen zu können. Tja, bis zum Parkhaus, im Shuttlebus wurde mir bewusst, dass dieser Gedanke ganz schön naiv war. Never schaff ich das, schon gar nicht mit Terminen.
Naja, irgendwo muss man ja anfangen, aber ich kann euch sagen, dass ich die meiste Zeit in Halle 3 und 4 verbrachte. Dort, wo die großen Verlage ihre Stände eingenommen hatten. Mir erschloss sich dann auch irgendwann die Unterteilung der Hallen, zum Beispiel in 3.1 und 3.0. Es sind mehrere Etagen! Wie winzig mir die Leipziger Buchmesse auf einmal vorkam. Vor allem bezüglich der Stände. Meine Güte, Random House hat gefühlt ein Drittel einer Halle eingenommen und Carlsen zeigte das Motto „20 Years of Magic“ mit einer gemütlichen Harry Potter-Ecke. In Leipzig sind die Stände ähnlich, nur kleiner halt…
Wie gebannt ließ ich alles auf mich wirken, steuerte mit Sandra durch die Hallen (während Josy sich kreativ bei einem Workshop austobte), um schließlich unsere Termin bei Magellan, Carlsen und Piper anzugehen. Alle führten uns durch ihr neues Frühjahr-/Sommerprogramm. Ich musste feststellen, dass vor allem Folgebände von Buchreihen ein großes Thema waren, dazu einige Debüts und glücklicherweise, auch das ein oder andere langersehnte Buch, das endlich erscheint. Ja, ich habe notiert und angestrichen, dementsprechend werdet ihr kommendes Jahr reichlich damit gefüttert.
Nach den Terminen ging es spontan zum Bloggertreffen vom Diogenes-Verlag, bei dem die Autorin Katrine Engberg Fragen zu ihrem Kopenhagen-Thriller „Krokodilwächter“ beantwortete. Eine so sympathische, lebensfrohe und unterhaltsame Autorin trifft man selten. Sie erzählte unter anderem, dass einige Settings nicht aus ihrer Fantasie heraus entstanden, sondern, dass es diese tatsächlich gibt. Während ich das Interview bis zum Schluss verfolgte, verabschiedete sich Sandra, um zu einem weiteren Termin zu gehen. Ich schlenderte die restliche Zeit durch die Hallen bis es mit Josy und Sandra zurück ging.
Bevor ich es vergesse: Natürlich trafen wir auch andere Blogger. Besonders gefreut habe ich mich über Moni von „Monis Zeitreise“, die mit ihrer Instax Schnappschüsse machte. Es war mir eine Ehre.
Tag 2 – International, Blogger & noch ein Termin – Samstag, 13. Oktober 2018
Mit etwas mehr Zeit im Gepäck ging es Samstag erneut mit Sandra und Josy auf die Messe. Doch der Vorsprung erledigte sich schnell, denn wir stießen schnell auf die Besuchermassen. Wer es noch nicht wusste: In Frankfurt ist die Messe nur am Samstag und Sonntag für alle offen. Der Vorteil darin liegt allerdings in den zahlreichen Signierstunden und Vorlesungen, die vor allem am Wochenende stattfinden. In der riesigen Schlange zur Signierstunde von Cecilia Ahern entdeckte ich dann die liebe Jenny von „Bücherpanda“. Das ist wieder das Tolle an solchen Veranstaltungen. Endlich die Menschen hinter den Blogs kennenzulernen. Jenny ist genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hoffe, ich sehe sie auf der LBM im März auf einen längeren Plausch.
Sandra und ich wollten vor unserem Termin bei Fischer ein paar Hallen durchstöbern und die Lesung von Anca Sturm zu „Der Weltenexpress“ besuchen. Da wir schon etwas früher da waren, bekamen wir vorher noch die Lesung von Henriette Wich und Christian Dreller mit. Beide sind die Autoren von „Tristan Treuherz“, eine bunte Geschichte, die Mittelalter und Gegenwart miteinander verbindet.
Mittendrin gesellten sich Mareike von „Reading Penguin“ und Kücki von „Kueckibooks“ zu uns. Mareike ist mir bereits durch einige Treffen im Real Life ans Herz gewachsen und ebenso eroberte es Kücki nun im Sturm. Die Beiden sind zusammen wahre Scherzkekse. Ihre Harry Potter-Kostümierung, für den anstehenden Weltrekordversuch, war dann noch das I-Tüpfelchen obendrauf. Zumindest bis die junge Autorin Anca Sturm auf die Bühne kam, uns im Weltenexpress mitfahren ließ und ich wieder einmal dachte: „Mensch, das solltest du auch lesen.“.
Doch lange hing ich diesem Gedanken nicht nach, weil die Mädels (Sandra, Josy, Mareike und Kücki) die internationale Lektüre durchstöbern wollten. Nach wie vor lese ich keine englischen Bücher. Ja, ich weiß… Sagt nichts. Trotzdem faszinierten mich einige Geschichten. Vor allem die, die ich auf Anhieb verstand: Kinderbücher. Insbesondere der grummelige Mr. Panda war so wahnsinnig niedlich, dass ich ganz arg hoffe, dass er bald Deutschland erobert.
Für meinen offiziell letzten Termin ging es gemeinsam mit Sandra zu Fischer. Es war eine größere Runde mit bekannten Bloggergesichtern und einem umfangreichen Programm. Danach schwirrte mir der Kopf, so viel Input. Leider ist ein langersehntes Buch nicht dabei gewesen. Der 3. Band zu „Gefährten einer neuen Welt“ wird später erscheinen als ich mir erhofft hatte. Schade. Naja, was will man machen? Abwarten, und andere Bücher lesen.
Die letzten Minuten der Messe verbrachte ich mit Sandra, Josy, Eva (die ihr 1. Buch „Secrets of Fall“ promotete) und Christina von „Books n Stories“ auf den Innenhof der Messe, die inzwischen vor Menschen fast unter ging. Ich war ziemlich k.o., und freute mich wie verrückt, als ich nach einer kurzen S-Bahn-Tirade bei Diego im Hotel ankam.
Tag 3 – Nach Hause & wie war das mit dem Messeblues? – Sonntag, 14. Oktober 2018
Am nächsten Morgen ging es ohne Umschweife zurück nach Leipzig. Nix mit Messe am Sonntag, schließlich konnte ich Diego nicht mitnehmen. Zu Hause angekommen hingen meine Gedanken noch eine Weile in Frankfurt. Ich denke nicht, dass ich in einen Messeblues verfallen bin. Sicherlich gab es viele Eindrücke zu verarbeiten und zu ordnen, aber ganz ehrlich: My Home is my Castle, von daher bleibt die LBM meine Lieblingsmesse. Doch, wenn ich darf, werde ich kommendes Jahr erneut ein paar Tage in Frankfurt verbringen.
Und ihr so? Welche Messe mögt ihr am liebsten?
Liebe Grüße Tina (& Diego)
P.S. Ich gebe offen zu, dass ich noch mehr über die FBM schreiben könnte. Zum Beispiel, dass man sich beim Thalia-Stand Lesezeichen mit dem eigenen Foto machen lassen konnte oder dass der Reprodukt-Verlag mit „Girlsplaining“ etwas ganz Besonderes verlegt hat und ich kommende Woche in Leipzig auf der Lesung sein werde. Doch jetzt mach ich mal nen Cut!